Romeo und Julia, Marie und Pierre Curie, John Lennon und Yoko Ono – sie zählen zu den bedeutendsten Paaren der Geschichte. Eine Liste voll außergewöhnlicher Lieben, die nun um einige Pärchen reicher wird. Denn es liegt Liebe in der Luft.
Im Monat der Liebe erzählen Liebende aus der Oberpfalz von ihren ganz großen Gefühlen. Von ihren schönsten Momenten. Ihren schwersten Hürden, die sie gemeinsam bewältigt haben. Und sie verraten, warum sie sich sicher sind, die Liebe fürs Leben gefunden zu haben.
Der 29. August ist für die Familie Glaser ein wichtiges Datum: „Schon meine Großeltern haben an diesem Tag geheiratet … und auch meine Eltern und meine Schwester“, erzählt Kathi Glaser. Deshalb war es für sie und ihre Frau Caro ganz klar, dass auch sie diesen Tag für ihre Hochzeit wählen werden. 2019 heirateten sie in Las Vegas. 2020 folgte die standesamtliche Trauung in Waldthurn. 2021 sollte dann die große Hochzeit folgen. Auf Grund der laufenden Pandemie wurde diese jedoch abgesagt. „Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen wurden kurz vorher erlaubt, deshalb haben wir ganz spontan eine ,Heia-heiern-ma-ned’-Feier auf die Beine gestellt. Die geplante Band von der Brautentführung hatten wir zum Glück vergessen abzusagen, deshalb konnten wir dann trotzdem mit der Familie, den engsten Freunden und einer tollen Band feiern“, erzählt Kathi und blickt auf ihre Ersatzfeier zurück, die schöner nicht hätte sein können.
Die beiden Ehefrauen waren im gleichen Freundeskreis, bis sie 2012 das erste Mal für eineinhalb Jahre zusammen kamen. Nach einer dreijährigen Pause versuchten sie es noch einmal miteinander – diesmal für immer. Seit Ende vergangenen Jahres sind die beiden zu dritt – der kleine Franz kam als absolutes Wunschkind auf die Welt. „Natürlich ist das in unserem Fall ein größeres Prozedere, das ist klar. Aber unsere Beziehung hat darunter nicht gelitten – sie wurde eher noch gestärkt“, erklärt Kathi. „Es war auch ein langer Weg und hat nicht sofort geklappt. Da ist man dann nicht direkt euphorisch, wenn der Test mal positiv ist. Aber als dann klar war, dass es diesmal geklappt hat und wir es nach drei Monaten unserer Familie erzählt haben, war das der schönste Moment für uns.“ Sowohl für Kathi als auch Caro ist die Familie wichtig und ein großes Thema in ihrer Beziehung. „Ich wünsche jedem, dass es so ist, wie bei uns. Unsere Homosexualität war nie ein Thema und wir wurden beide von unseren Familien akzeptiert, wie wir sind. Das wünsche ich jedem. Aber ich weiß, dass es so nicht ist“, sagt Kathi. Auch die Manteler Nachbarn und die Vereinsmitglieder der aktiven Frauen stehen immer hinter ihnen und waren auch bei der standesamtlichen Hochzeit mit Spalieren und Salut-Schüssen vertreten.
Das Geheimrezept für Kathi und Caro? „Wir sind grundverschieden, aber akzeptieren und wertschätzen uns gegenseitig und nehmen immer aufeinander Rücksicht. Wir vertrauen uns und lassen uns Freiräume. Jeder hat seine eigenen Hobbys – wir kleben also nicht Tag und Nacht aneinander“, sagt Kathi. „Wir genießen es zu zweit zu sein, aber sind dennoch nicht abhängig voneinander. Die eine geht nicht unter, wenn die andere mal nicht da ist.“ Die Zukunft lassen die beiden einfach auf sich zukommen. Zufrieden und glücklich zu sein steht dabei im Fokus. „Vielleicht kommt auch nochmal ein Geschwisterkind für Franz dazu“, sagt Kathi. „Aber wir nehmen alles so, wie es kommt und freuen uns darüber.“