Romeo und Julia, Marie und Pierre Curie, John Lennon und Yoko Ono – sie zählen zu den bedeutendsten Paaren der Geschichte. Eine Liste voll außergewöhnlicher Lieben, die nun um einige Pärchen reicher wird. Denn es liegt Liebe in der Luft.
Im Monat der Liebe erzählen Liebende aus der Oberpfalz von ihren ganz großen Gefühlen. Von ihren schönsten Momenten. Ihren schwersten Hürden, die sie gemeinsam bewältigt haben. Und sie verraten, warum sie sich sicher sind, die Liebe fürs Leben gefunden zu haben.
Sandra und Adam Calhoun, der zu dieser Zeit in Grafenwöhr stationiert war, lernten sich über gemeinsame Freunde kennen. Seit zwölfeinhalb Jahren sind sie nun ein Paar. „Es war Liebe auf den ersten Blick – für ihn noch mehr als für mich“, erzählt Sandra, die damals noch in Kastl wohnte. „Wir haben direkt viel Zeit miteinander verbracht und waren ziemlich schnell unzertrennlich.“ Vor elf Jahren heirateten die beiden, wohnten zusammen in Pressath und zogen letztendlich ein Jahr später nach Florida in Amerika. „Wir wollten ursprünglich in Deutschland bleiben. Haben aber abgewogen, wo wir die bessere Ausbildung und Fortbildung bekommen würden. Das war für meinen Mann ganz klar Amerika, da er dort seinen Bachelor machen konnte. Und für mich konnte die Auslandserfahrung natürlich auch nicht schaden“, erklärt Sandra.
Für ihre Auswanderung hatten die beiden mit jeder Menge Papierkram zu kämpfen: „Wir mussten zentimeterdicke Unterlagen ausfüllen. Und selbst wenn alles gepasst hat, hätten sie mich noch direkt am Flughafen abweisen können“, erzählt sie. Nach eineinhalb bis zwei Jahren wurden sie erneut geprüft. „Damit ich die Greencard für zehn Jahre bekomme, wurden wir als Paar nochmal eingehend gecheckt. Wir mussten mit Bildern und Rechnungen, auf denen wir gemeinem stehen, beweisen, dass wir auch wirklich ein Paar sind.”
Sprachlich gab es beim deutsch-amerikanischen Paar nie große Probleme. „Lediglich Redewendungen waren schwierig. Die kann man einfach nicht eins zu eins übersetzen“, sagt Sandra und lacht. „Generell ist mein Geheimnis für eine Langzeitbeziehung eine gute Kommunikation und getrennte Bettdecken.“ Da Einzeldecken in Amerika unüblich sind, erntet das Paar immer wieder fragwürdige Blicke. „Wir werden dann gefragt, ob das nicht unromantisch sei, aber nein, ich finde das wichtig“, scherzt Sandra.
Denn an Romantik fehlt es dem Paar nicht: „Wir wechseln uns jedes Jahr damit ab, wer den Hochzeitstag planen darf. Letztes Jahr war Adam dran und hat uns vier Tage lang in ein Tiny House am See mit einem großen Panoramafenster einquartiert. Schon am ersten Abend hat es so gestürmt, dass der Strom ausfiel. Wir haben uns auf der Couch eingekuschelt und in totaler Finsternis quasi eine Lasershow mit Blitzen und Donner über dem See angeguckt und stundenlang geredet“, erzählt Sandra. „Wir können über alles reden und stehen uns gegenseitig immer bei. Es gibt nichts, was wir nicht miteinander besprechen können.“
Kommt dann nicht doch einmal Heimweh auf, wenn die Familie auf einem anderen Kontinent lebt? „Heimweh hat jeder mal, auch wenn man zum Beispiel nur in München wohnt“, sagt Sandra. Aber mit Whatsapp, Skype und anderen Mitteln hört und sieht sie ihre Familie wöchentlich. „Wir sind so etwa alle zwei Jahre in Deutschland – Covid hatte das leider nur für eine Zeit lang verhindert. Vergangenes Jahr waren meine Eltern für drei Wochen zu Besuch in Florida.”