Der Film „Stadt Null” feierte im Neue-Welt-Kino in Weiden Premiere und zeigte, wie Jugendliche Weiden wirklich erleben. Danach tauschten sich junge Menschen und Politik über Themen wie den ÖPNV, Poetry-Slam und einen Jugendbeirat aus.
Am Mittwochabend war das Neue-Welt-Kino in Weiden richtig voll: Zur Premiere von „Stadt Null” kamen so viele Leute, dass gleich zwei Kinosäle gebraucht wurden. Besonders viele Jugendliche und junge Erwachsene wollten sehen, wie ihre Sicht auf Weiden im Film dargestellt wird. Auch Mitarbeiter*innen der Stadt und Oberbürgermeister Jens Meyer waren anwesend.
Johanna Grillenbeck (28) vom JUZ erzählte vorab kurz, wie „Stadt Null” entstanden ist: Hannah Schraml (20) und Filmemacher Michael Kutscher (32) sind einfach losgezogen und haben am ZOB, im Beanery, im JUZ oder im Park spontan Jugendliche angesprochen und ihre ehrlichen Meinungen eingefangen.
„Der Film hat im Vorfeld für Diskussionen gesorgt, vor allem wegen des Satzes ‘Weiden ist tot‘”, sagte Johanna. Viele junge Menschen hätten sich verstanden gefühlt, manche Erwachsene seien dagegen eher provoziert gewesen.
Der Film zeigte zuerst, was Jugendliche in der Stadt wirklich beschäftigt: fehlende Orte, wenig Angebote, ein leeres NOC, kaum kulturelle Veranstaltungen. „In Weiden geht nichts”, sagte beispielsweise ein Junge zu Beginn des Films.
Danach ging es um die Frage, wie eine Stadt eigentlich funktioniert und warum es oft so schwierig ist, dass Jugendliche gehört werden. Auch junge Politiker*innen von CSU, SPD und Linke erzählten, was sie verändern wollen und warum Weidens Stadtrat dringend jünger werden müsste.
Nach dem Film konnten die Zuschauer*innen bei einer Podiumsdiskussion Fragen stellen, unter anderem an Oberbürgermeister Jens Meyer. Dabei kamen mehrere Themen auf: Ein junger Erwachsener sprach die schlechte ÖPNV-Anbindung stadtauswärts an. „Da geht es auch um die Sicherheit der Jugendlichen”, betonte er. Dafür gab es viel Zustimmung im Saal.
Außerdem wurde der Wunsch nach einem Poetry-Slam in Weiden geäußert. Besonders viel Applaus erhielt auch der Vorschlag, einen Jugendbeirat einzurichten, damit junge Menschen offiziell mitreden können. „Wir können das Thema gerne im nächsten Stadtrat diskutieren”, sagte der Oberbürgermeister dazu.
Falls du nicht dabei sein konntest: Stadt Null läuft nochmal am 21. Dezember in der Mama’s Streetfood Bar und am 30. Dezember im Café Zimmer Nr. Zwei. Auf dem Instagram-Account @stadt.null könnt ihr in Zukunft auf dem Laufenden bleiben.