Film ab und Action: Schauspielerin Sabrina Schieder startet voll in ihre Karriere | Weiden24

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Sabrina Schieder zwischen harter Arbeit, Abenteuer und der ganz großen Karriere (Bild: Asier Corera)
Sabrina Schieder zwischen harter Arbeit, Abenteuer und der ganz großen Karriere (Bild: Asier Corera)
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Sabrina Schieder zwischen harter Arbeit, Abenteuer und der ganz großen Karriere (Bild: Asier Corera)

Film ab und Action: Schauspielerin Sabrina Schieder startet voll in ihre Karriere

Von der Oberpfalz nach Madrid – und von dort auf die große Leinwand. Die 28-jährige Schauspielerin Sabrina Schieder lebt das, wovon viele träumen: ein Leben zwischen Filmsets, Filmfestivals und Freiheitsgefühl.

Wenn sie nicht gerade in einem bayerischen Krimi vor der Kamera steht, feilt sie in Madrid an neuen Rollen. Sabrina Schieder ist 28 Jahre alt und lebt ein Leben zwischen mehreren Welten: in ihrer Heimat Wildenau, in München oder Berlin, dann wieder in Madrid, wo sie ihre Schauspiel-Ausbildung begonnen hat. „Spanien ist meine Herzensbase“, sagt sie. „Mental bin ich dort irgendwie glücklicher.“ Trotzdem zieht es sie immer wieder zurück nach Deutschland – zu Familie, Freunden und den Projekten, die sie hier drehen darf. Sabrina lebt im Moment, immer unterwegs, immer in Bewegung und immer einen Schritt näher an ihrem Traum.

Der Funke fürs Schauspiel

Die Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckt sie schon früh. Bereits als Kind merkt Sabrina beim Spielen mit ihrer Oma, wie gern sie in andere Rollen schlüpft. Aber erst nach dem Studium für Internationales Management in München wird ihr bewusst, dass sie sich nach diesem Leben sehnt. Der fast vergessene Traum erfüllt sich, als sie spontan für einen Abschlussfilm als Schauspielerin einspringt. Ab diesem Moment weiß sie: „Das ist mein Ding“.

Danach geht es Schlag auf Schlag: Workshops, Kurse in Madrid, kleinere Rollen in Deutschland. Sabrina lernt, dass Schauspielerei Handwerk, Technik und Herz zugleich ist und die Ausbildung nie vorbei. „Ich finde es gut, immer wieder neue Coaches zu nehmen oder sich andere Techniken anzueignen“, erklärt sie. „Und es gibt immer etwas, was man noch nicht entdeckt hat oder Inspirationen von immer neuen Leuten. Deshalb ist derzeit auf meiner täglichen Agenda, mich in historische Filme einzuarbeiten, weil ich da noch nicht so viel Know-how habe.“

Zwischen Wüste und Filmset

Einer der Momente, die Sabrina nie vergessen wird, ist der Dreh von Kanu des Manitu. Beim Casting weiß sie zunächst nicht, für welche Rolle sie vorspricht – nicht einmal, dass es sich um einen Bully-Film handelt. „Ich wusste nur, dass ich beim Casting Tuba spielen soll. Währenddessen wurde dann auch klar, um was für einen Film es sich dreht.“ Trotzdem erfährt sie erst nach den abgeschlossenen Dreharbeiten direkt von Michael „Bully“ Herbig selbst: Sie verkörpert die junge Mutter von Abahachi und Winnetouch. „Die Spoilergefahr wäre bei so einem Film sonst auch zu hoch.“

Gedreht wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in Spanien – mitten in der Wüste, mit Pferden, Kutschen und riesiger Crew. „Es war total verrückt, ich stand da im Kostüm, hab auf die Kulisse geblickt und dachte nur: Wow, ich fühl mich wirklich wie im Film. Da war es gar nicht mehr so viel Kunst, zu schauspielern.“ Die Dreharbeiten sind intensiv, aber gleichzeitig familiär. Über 100 Leute am Set – alleine schon 70 Crew-Mitglieder – alles ist minutiös geplant, und trotzdem spürt man den Zusammenhalt. Ein besonderes und eher zufälliges Erlebnis ist das Get-together mit allen Darstellern am letzten deutschen Drehtag, bei dem Sabrina und ihr Schauspiel-Ehemann dabei sind. In diesem Moment realisiert sie, wie besonders diese Arbeit ist. Für sie bleibt Kanu des Manitu ein echtes Highlight ihrer bisherigen Karriere.

Krimi trifft Fantasy

Im Zeichen des Drachen, das im Frühjahr in die Kinos kommt, steht Sabrina vor der Kamera – einem Bayerwald-Krimi mit internationalem Twist, der von den Further Drachenspielen handelt. Sie spielt dabei ein Mitglied einer geheimnisvollen Drachensekte: dunkel, spannend, mit Nahkampf und Stunts. Knapp 30 Drehtage im Bayerischen Wald fordern die 28-Jährige physisch und schauspielerisch. Sie arbeitet mit Stars der Szene wie Erol Sander, Verena Kringe, Johannes Berzl, Nastassja Kinski und Erdogan Atalay.

Besonders spannend für sie: die Arbeit hinter der Kamera. Schon vor diesem Auftrag hat die Wildenauerin bei diversen Dreharbeiten assistiert. „Da mich der Regisseur kannte und wusste, dass ich schon öfter bei der Produktion geholfen habe, durfte ich dort mitwirken. Es hat Spaß gemacht, bei jeder Szene dabei zu sein und zu sehen, wie alle Abteilungen zusammenarbeiten.“ Gleichzeitig kann sie so mehr als Schauspielerin dazu lernen. „Nur hinter der Kamera zu stehen, wäre aber nichts für mich“, erzählt Sabrina lachend.

Die Premiere steht noch bevor, aber bereits die Sichtung bei den Hofer Filmtagen ist ein Erlebnis. Dort wird der Crime-Thriller mehrfach nominiert. Sabrina beschreibt die Tage als Mischung aus professionellem Festival und familiärem Treffen: Talks, Panels, Partys – und mittendrin die eigene Arbeit auf der großen Leinwand.

Rollen, die fordern und prägen

Sabrinas Karriere ist so abwechslungsreich wie ihre Rollen. Tatort fühlt sich anders an als Kanu des Manitu, große Kinoproduktionen anders als Independent-Filme. Manches ist minutiös geplant, TV-Filme schneller und vertrauter, Independent-Filme riskanter, aber kreativer. „Jede Form hat ihren eigenen Reiz.“

Für Sabrina sind herausfordernde Rollen besonders spannend. Vor allem zwei Film-Hauptrollen verlangen ihr emotional einiges ab: „Man muss eine ganz andere Charakter-Entwicklung durchmachen. Das waren auch zwei Rollen, die so in meinem Leben hätten passieren können.“ Gerade arbeitet sie an einem Kammerspielfilm, der intensive Gefühle wie Wut erfordert. „Wut ist für mich eine ganz schwierige Emotion, denn es muss ehrlich in einem hoch kommen. Aber mit einem guten Schauspielpartner, und in dem man sich aufeinander einlässt, funktioniert das“, erzählt Sabrina, die besonders an solchen Rollen wächst.

Zwei Kulturen, zwei Sprachen

Deutschland und Spanien prägen Sabrina sprachlich und kulturell. Spanisch macht sie filmisch offener, und bietet ihr Zugang zu einem internationalen Markt. „Hier wird viel produziert – europäische und amerikanische Produktionsfirmen kommen oft nach Spanien zum drehen“, erklärt sie.

In Deutschland konnte Sabrina schon jetzt viele Kontakte knüpfen und versucht ihr Glück seit Anfang des Jahres mit einer neuen, größeren Berliner Agentur. Hier stellt sich nun auch vermehrt bei deutschen Castingagenturen vor. „Am Anfang war Hochdeutsch fast wie eine Fremdsprache für mich, weil ich – wenn auch nur leicht – einen Oberpfälzer Akzent habe. Aber mittlerweile fühle ich mich auch im Deutschen völlig frei. Im Spanischen komme ich lediglich, wenn es schneller und emotionaler wird, ins holpern.“

Träume leben, nicht träumen

Für Sabrina ist klar: Wer träumt, muss handeln. „So kitschig und banal das klingt, aber als Kind hatte ich ein Wandtattoo in meinem Zimmer, mit dem Spruch ,Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.‘ und das haben mir so auch immer schon meine Eltern mitgegeben. Wenn es etwas gibt, das man wirklich will, dann funktioniert es auch.“ Die Schauspielerin lebt ihren Traum jeden Tag – zwischen Spanien und Deutschland, Filmsets und Workshops.

Sabrina Schieder zeigt: Schauspiel ist nicht nur Glamour. Es ist harte Arbeit, Abenteuer, Lernen und Staunen. Sie ist ein Vorbild dafür, wie man mutig, neu - gierig und voller Leidenschaft seine Träume verfolgen kann – und dass jeder Tag neue Geschichten bereithält, wenn man sich nur darauf einlässt.

 
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