Zwischen Chlor und Sauna-Aufguss: Eine Schicht in der Thermenwelt Weiden | Weiden24

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Corina Ergenz vor dem Außenbereich der Therme. (Bild: knz)
Corina Ergenz vor dem Außenbereich der Therme. (Bild: knz)
Corina Ergenz vor dem Außenbereich der Therme. (Bild: knz)
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Corina Ergenz vor dem Außenbereich der Therme. (Bild: knz)

Zwischen Chlor und Sauna-Aufguss: Eine Schicht in der Thermenwelt Weiden

Fachangestellte für Bäderbetriebe machen mehr als in ihre Trillerpfeife zu pusten. Corina Ergenz zeigt in der Weidener Thermenwelt, wie viel neben Chemie, Sport und Erste Hilfe zu diesem Beruf gehört.

Ganz tief unter der Weidener Thermenwelt, in einer Tropfsteinhöhle aus Rohren und Pumpen, beginnt die Schicht von Corina Ergenz. Die Arbeit im Technikkeller ist Teil ihrer vielen Aufgaben als Meisterin für Bäderbetriebe: Filter spülen, dass keine Pflaster oder Haarbüschel in den Pumpen hängen bleiben, Störungen checken und den Chlorgehalt messen.

Erstaunlich chemisch ist der Job von Fachangestellten für Bäderbetriebe. „Der pH-Wert muss genau richtig sein, damit das Wasser sanft zur Haut ist”, erklärt Corina. Schließlich geht es um die Gesundheit und die Sicherheit der Badegäste. Das Chlor etwa ist dafür da, Bakterien und andere schädliche Organismen zu töten. „Die Leute beschweren sich zwar immer, dass das die Haut so austrocknet, aber ohne geht es nicht.” Übrigens: Chlor riecht eigentlich gar nicht so intensiv. „Erst, wenn es mit Harnstoffen auf der Haut reagiert. Deswegen: Immer brav duschen”, sagt Corina und grinst.

In der Ausbildung „überwintert”

Ihre dreijährige Ausbildung hat Corina im Schätzlerbad begonnen. „Überwintert” hat sie in der Weidener Thermenwelt und ist schließlich dort geblieben. Inzwischen ist sie Meisterin, stellvertretende Leiterin des Freizeitzentrums und nebenbei Meerjungfrau. „In der Ausbildung ist von der Chemie, Ersten Hilfe, Schwimmen bis zur Spiel- und Sportanimation alles dabei”, zählt sie auf.

Außerdem kann Corina Saunen aufgießen und ist Ansprechpartnerin für alle großen und kleinen Probleme. Und: Reinigung. Das ist der nächste Step in der Frühschicht. Mit einem Vespa-hohen Putzgerät fährt Corina durch den Eingangsbereich, die Umkleiden und noch weiter. Auch im Bad muss jeden Tag geputzt werden.

Gegen 8 Uhr kommen die ersten Badegäste. Eigentlich öffnen die Türen erst um 11 Uhr, Kurse wie Wassergymnastik oder Aquafitness werden aber schon eher von Corinas Kollegen gehalten. Während die Wassergymnast*innen im warmen Thermalbecken ihre Arme strecken, ist Corina weiter beschäftigt, das Bad für den Betrieb fertigzumachen.

Durchblick unter Wasser

Aufsicht machen die Mitarbeiter meistens aus dem kleinen Büro heraus. Dank der Fenster rundherum kann Corina fast alle Becken vom Bürostuhl aus beobachten. Für den Durchblick unter der Oberfläche stehen hier – beschützt von einer Armee Badeentchen – mehrere Monitore, die Live-Bilder von Unterwasserkameras übertragen. „Man sieht da alles alles”, sagt Corina und zwinkert.

Falls also jemand nicht mehr auftauchen sollte, wissen es die Angestellten möglichst sofort und können den oder die Untergegangene*n retten. Das ist natürlich eine große Verantwortung und dazu gehört eine Menge frisches Erste-Hilfe-Wissen.

Wie andere Ausbildungen läuft die zur Fachkraft für Bäderbetriebe dual, also mit Berufsschul-Blöcken. „Die Berufsschule bei uns ist in Lindau am Bodensee”, erzählt Corina, „super schöne Gegend”. Zur Ausbildung gehört übrigens auch, dass man während der Arbeitszeit ins Becken hüpfen und schwimmen trainieren darf – „aber nur, wenn die Aufsicht da ist”.

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