SpVgg-Goalie Max Wißmann im Interview | Weiden24

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Der 18-jährige Max Wißmann ist Torhüter bei der SpVgg SV Weiden.  (Bild: mcl)
Der 18-jährige Max Wißmann ist Torhüter bei der SpVgg SV Weiden. (Bild: mcl)
Der 18-jährige Max Wißmann ist Torhüter bei der SpVgg SV Weiden. (Bild: mcl)
cancel
info
Der 18-jährige Max Wißmann ist Torhüter bei der SpVgg SV Weiden. (Bild: mcl)

SpVgg-Goalie Max Wißmann im Interview

Für die Spielvereinigung SV Weiden hält Max Wißmann das Tor sauber – und mit seinen Fußball-Vlogs ist der 18-Jährige auf TikTok viral gegangen. Mit uns spricht er über sein Vorbild, seine Karriere und seine Zukunft.

Dein Lieblingsplatz in Weiden?

Das ist, glaube ich, offensichtlich: definitiv unser schönes Stadion. Da fühlt man sich einfach wohl und damit verbindet man seine Leidenschaft. Das ist zu 100 Prozent mein Lieblingsplatz.

Dein persönliches Vorbild?

Ich wusste, dass die Frage kommt. Tatsächlich find' ich es schwierig, weil jeder Torhüter bei mir immer anders ist. Aber wenn man die Mentalität betrachtet, ist einfach niemand so verrückt und krank wie Oliver Kahn in seiner besten Zeit. Das ist schon einer, vor dem zieh’ ich den Hut und vor dem hat man auch Respekt.

Dein persönlicher Lieblingsclub?

Puh.. Ich persönlich schau gar kein Fußball. Nicht, weil es mich nicht interessiert, sondern weil ich kaum Zeit dafür find. Aber mein Herzensclub ist, mit meiner Vergangenheit, immer noch der SSV Jahn Regensburg. Damit verbinde ich viel und das ist mein Club, den ich von den höheren Ligen sehr mag.

Jahn Regensburg oder doch der 1. FC Nürnberg?

Ich hab bei beiden gespielt. Mit Regensburg verbinde ich mehr. Deswegen Jahn Regensburg.

Lieber hoch gewinnen oder eine leere Bude?

Definitiv die leere Bude. Beides ist natürlich auch schön, wie man sehen kann. Aber ’ne leere Bude zu haben, spricht immer für den Torhüter. Das heißt, dass du deinen Job gut gemacht hast. Und mit einem 4:3 bist du trotzdem nicht so zufrieden wie mit einem 2:0.

Vor kurzem habt ihr 10 zu 0 gespielt. War dir langweilig im Tor?

Nein. Egal wie hoch wir gewinnen oder wie viel es steht, als Torhüter bist du der letzte Mann – wenn du Kacke baust, dann steht's vielleicht 10:1 oder 9:1 oder, wenn es richtig blöd läuft, 0:1 für den anderen. Da musst du immer dabei sein. Nach der Halbzeit wussten wir, das Ding ist durch, klar. Aber trotzdem bleibt der Fokus hoch. Am Ende habe ich noch einen Ball abgefangen, der relativ knapp kam. Aber das sind einfach die Aktionen, wo du am Ende da sein musst. Und wenn du das bist, dann kannst du am Ende sagen: „Ok, ich bin zufrieden mit dem 10:0”, aber wenn du da am Ende noch ein bisschen Kacke baust, dann ärgerst du dich schon.

Ist die Bundesliga noch drin?

Boah, das weiß ich nicht. Man muss immer realistisch bleiben. Man kann sich gern mal die Torhüter in der ersten, zweiten Bundesliga anschauen, die jetzt da im Tor stehen – von einem Manuel Neuer über Körpergrößen und sonst irgendwelchen Kriterien, die da kommen. Da schau’ ich mit meinen 1,80 m nicht unbedingt so gut aus neben denen. Im Fußball kann alles passieren und vielleicht hast du mal Glück, zweite Mannschaft von irgendeinem Club, kommst hoch und hast da deine Minuten Einsatz. Das ist, worauf ich hoffen würde.

Influencer oder Star-Goalkeeper?

Definitiv Star-Goalkeeper. Es ist schön, Videos zu drehen und zu schneiden. Aber es ist nichts geiler, als wenn man ins Stadion geht. Es ist einfach was anderes, wenn live vor Ort 500 Leute da sind und dir beim Kicken zuschauen und sich wirklich dafür interessieren. Sie nehmen sich die Zeit dafür, schauen keine 30 Sekunden auf dem Handy, sondern schauen wirklich das ganze Spiel an.

Wie kam es dazu, dass du auf TikTok so viral gegangen bist?

Ich hab ganz früher mal ein TikTok gepostet, damals noch in der U16 von Regensburg, glaube ich. Da haben wir gegen Bayern gespielt. Das ging dann ein bisschen viraler mit 14k Aufrufen. Dann hab ich gedacht: „Hey, das war schon ganz cool” und hab dann die letzte Zeit bei der U19 und U21 beim Jahn mittrainiert und mitgespielt und da dann gesagt: „Ok, ich hab eigentlich Lust da drauf, ich fang’ [das Videodrehen] wieder an und mach jetzt ein Matchday-VLog”. Und dann hab ich bisschen was gefilmt, was zusammengeschnitten und hochgeladen – am nächsten Tag 200k Aufrufe, 20 000 Likes, 200 Kommentare. Irgendwie gefällt es den Leuten, weil so einen Einblick gibt es selten, dass Jugendspieler oder junge Spieler etwas vom Spieltag oder vom Training zeigen.

Was machst du, wenn du nicht auf dem Platz stehst?

Ich mach’ unheimlich viel Sport, weil ich es einfach gern mach. Also ich bin viel im Gym, bin zu Hause relativ aktiv und geh auch mit Freunden gern mal weg. Auf jeden Fall viel Spaß am Leben – ich mein, ich bin 18 Jahre alt, ich bin noch jung.

Was wünschst du dir für deine Zukunft?

Höher zu kommen. Ich will auf jeden Fall im Fußball so weit hoch wie möglich kommen. Ich weiß, es ist ein schwieriger Weg, aber es ist nichts unmöglich im Fußball. Das sieht man auch öfter: junge Torhüter kommen immer wieder zum Einsatz – durch Verletzungen oder Wechsel oder die haben einfach nur Glück und dann sind sie hoch dabei. Und das ist auch mein Ziel: Höher zu kommen mit dem Sport, den ich auch liebe.

north