Gewalt und Mobbing unter Schüler*innen haben seit der Corona-Pandemie zugenommen. Wir haben sieben wertvolle Tipps für dich, wie du effektiv gegen Mobbing vorgehen kannst.
Mobbing und körperliche Gewalt gehören an deutschen Schulen und im Internet leider zum Alltag. Viele Betroffene wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Wir verstehen, dass es schwerfallen kann, dieses Thema zu Hause oder in der Schule anzusprechen. Mit unseren Tipps möchten wir dir helfen, zu erkennen, dass du nicht allein bist.
Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, sind einer aktuellen Erhebung zufolge fast ein Fünftel aller Schüler*innen in Deutschland von Cybermobbing betroffen. Das entspricht mehr als zwei Millionen Kindern und Jugendlichen. Für die aktuelle „Cyberlife”-Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing in Kooperation mit der Barmer Krankenkasse wurden zwischen Mai und Juni dieses Jahres 4.213 Schülerinnen und Schüler, 637 Lehrer und 1.061 Erziehungsberechtigte repräsentativ nach Bundesländern online befragt.
Es ist unangenehm, das Thema Mobbing anzusprechen, wenn du selbst betroffen bist. Doch es bringt nichts, es zu verheimlichen, denn das Problem wird oft nur schlimmer. Es ist wichtig, über deinen Schatten zu springen und deinen Eltern sowie deinen Lehrer*innen von deiner Situation zu erzählen. Erkläre ihnen, wer dich auf welche Weise schikaniert. Gemeinsam werdet ihr eine Lösung finden. Es gibt auch Beratungsstellen, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, wie zum Beispiel die Mobbing- und Konfliktberatung in Regensburg.
Du bist sicher nicht allein. Um das Erlebte zu verarbeiten und deine Situation zu schildern, kannst du den Austausch in einer Mobbing-Selbsthilfegruppe suchen. Hier kann jeder von seinen Erfahrungen berichten und vielleicht könnt ihr gemeinsam Lösungsansätze entwickeln, die euch weiterhelfen. Sollten die Gespräche in der Gruppe nicht den gewünschten Erfolg bringen, erzähle unbedingt einer anderen Vertrauensperson von deinen Sorgen. Du solltest deine Ängste keinesfalls in dich hineinfressen oder für dich behalten.
Es ist ein schwerer Schritt, aber manchmal hilft es, die*den Mobber*in direkt zu konfrontieren – zum Beispiel mit Unterstützung des Schulpersonals, eines Schülersprechers oder Klassensprechers. Gemeinsam könnt ihr die Person zur Rede stellen und nach den Gründen für das Verhalten fragen. Oft steckt hinter dem Mobbing ein persönliches Problem, das die Person an dir auslässt. Das rechtfertigt das Verhalten natürlich nicht, doch manchmal lassen sich Missverständnisse in einem direkten Gespräch klären.
Wenn alle Gespräche ergebnislos verlaufen und du weiterhin nicht in Ruhe gelassen wirst, könnte ein Schulwechsel eine Lösung sein. Mobbing kann sich stark auf die Psyche auswirken, was auch die schulischen Leistungen und Noten negativ beeinflussen kann. In solchen Fällen ist es schwer, den Kopf für den Unterricht freizubekommen. Ein ärztliches Gutachten oder eine Bescheinigung eines Psychotherapeuten kann dafür sorgen, dass du den Schulwechsel nicht bis zum Ende des Schuljahres aufschieben musst.
Heutzutage ist das Mobbing im Internet keine Seltenheit. In sekundenschnelle kann jemand Unwahrheiten über dich verbreiten, unangebrachte Memes mit deinem Gesicht veröffentlichen oder dich einfach in DMs beschimpfen oder/und bedrohen.
Wenn dich jemand in sozialen Medien bloßstellt, solltest du die Person zunächst bitten, die entsprechenden Inhalte zu entfernen. Weigert sich die Person, macht sie sich strafbar, und du kannst rechtliche Schritte einleiten, beispielsweise durch einen Anwalt. Wichtig ist, dass du Screenshots der Inhalte und Nachrichten machst, um Beweise in der Hand zu haben – besonders, wenn du die Person blockieren möchtest.
Die veröffentlichten Inhalte und Nachrichten kannst du an die jeweilige Plattform melden. Diese prüft dein Anliegen und entfernt im besten Fall die geposteten Inhalte. In manchen Fällen sperren Plattformbetreiber sogar die Accounts der Mobber*innen.
Um deine persönlichen Daten und Bilder zu schützen, solltest du dein Profil in den sozialen Medien auf privat stellen oder nur für Freunde sichtbar machen. So verhinderst du, dass Mobber*innen deine Bilder stehlen, bearbeiten oder gegen dich verwenden. Sollten dennoch deine Bilder oder Inhalte missbräuchlich verwendet werden, macht sich die Person strafbar. Denn die Bildrechte liegen bei dir und eine solche Handlung verletzt dein Persönlichkeitsrecht. Wenn du dir das nicht gefallen lassen möchtest, kannst du rechtliche Schritte einleiten.