Sechs Jahre UNS Amberg: Von Gastro-Hasen, Stock und Hut | Weiden24

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Anna Sturm schmeisst im UNS den Laden.  (Bild: knz)
Anna Sturm schmeisst im UNS den Laden. (Bild: knz)
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Anna Sturm schmeisst im UNS den Laden. (Bild: knz)

Sechs Jahre UNS Amberg: Von Gastro-Hasen, Stock und Hut

Anna Sturm ist noch nicht 30, hat aber schon neun Jahre Erfahrung als Barbesitzerin in der Amberger Gastro. Wir haben mit ihr über die Anfänge dort gesprochen, über das, was schwer und was einfach war. Passiert ist auf jeden Fall einiges.

Das UNS Amberg ist jetzt quasi schulpflichtig. Es hat vor kurzem seinen sechsten Geburtstag gefeiert. „Also, wir feiern den Geburtstag jedes Jahr, weil warum auch nicht?”, erklärt Anna Sturm, die Chefin. „Dieses Jahr war das Wetter ja super”, spielt sie auf den Starkregen am Geburtstagswochenende an.

Seit über neun Jahren ist Anna in der Gastronomie selbstständig. „Ich habe schon immer bedient, neben dem Studium. Mit 21 wollte ich dann mein eigener Chef sein.” Damals übernahm sie das Jedemann, auch noch neben dem Medienproduktions-Studium, kein Problem. „Wenn man ein bisschen fleißig ist, klappt das alles.” Doch wie war das für sie, als einzige Frau in der Szene und dazu noch in dem Alter? „Witzig, neben den alten Gastro-Hasen”, sagt sie heute. Dann gibt sie zu, dass es manchmal schwierig war, für voll genommen zu werden. Ein Außendienstler, zum Beispiel, habe ihr nicht einmal die Hand gegeben.

Unterkriegen hat sich Anna aber nie lassen: „Ich wusste, dass es was wird”. Lieber wird Anna unterschätzt als überschätzt, „auf Understatement setzen”, eben. Sie ist inzwischen lange fertig mit dem Studium. Für ihre Bachelorarbeit erstellte sie das komplette Corporate Design fürs UNS, arbeitet jetzt im Marketing und leitet noch ihre eigene Agentur. Und nebenbei sind neun Jahre Gastro vergangen. „Es ist schön in Amberg. Wenn was ist, ist man füreinander da”, findet sie. „Meine Bedienungen können schnell rüber ins Blaue Haus laufen, wenn die Strohhalme ausgehen.” Oder diverse Getränke fehlen oder bei sonstigen Problemen.

Der größte Rückhalt ist ihr aber das Team vom UNS. „Ich habe einfach ein geiles Team”, sagt sie und grinst. Anfangs, gibt sie zu, hatte sie großen Respekt davor, Personal zu finden. „Ich konnte das ja nicht alleine schmeißen.” Es stellte sich aber heraus, dass es einfacher als erwartet war, Leute aufzutreiben. „Ich habe nie eine Stellenanzeige geschaltet”, erzählt Anna. Die Hälfte ihres Teams ist von Anfang an, also seit sechs Jahren, dabei. Auch über Neuzugänge freut sie sich immer. „Neue Leute bringen neue Ideen.” Außerdem senken sie den Altersdurchschnitt, denn „ich werde an der Theke inzwischen manchmal gesiezt”, klagt die Noch-29-Jährige.

Über die Frage nach ihrer Lieblings-Anekdote denkt Anna eine Weile nach. Dann fällt es ihr ein: „Unser allabendliches Highlight ist, wenn der Bernhard mit Stock und Hut vorbeikommt.” Bernhard läuft nämlich jeden Abend von Fichtenhof nach Amberg mit Schirm, Jutebeutel und einer Mütze auf nach Amberg und kehrt im UNS und in den Nachbarkneipen ein. Eine ebenso schwere Frage ist die nach der Zukunft. „Manche Dinge sind nicht planbar”, findet Anna. Gerade ist sie aber sehr zufrieden. Übrigens: Der Name UNS kommt von der Adresse, Untere Nabburger Straße 5. Bei den Vorbesitzern hieß die Bar UNS5. „Ich habe halt die 5 weggelassen”, sagt Anna. Für das Wir-Gefühl.

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