Karriere? Läuft! | Weiden24

Was tun nach der Schule? Viele Jugendliche fühlen sich orientierungslos – Studium, Ausbildung oder erst einmal Pause? Die IHK AusbildungsScouts schaffen Klarheit und zeigen, wie spannend und vielfältig eine Ausbildung sein kann.

Die duale Ausbildung ist das Herzstück des deutschen Bildungssystems. Doch wie begeistert man Jugendliche dafür? Mit den AusbildungsScouts bringt die Industrie- und Handelskammer frischen Wind in die Berufsorientierung. Die Scouts sind engagierte Azubis, die direkt aus ihrem Alltag berichten und Schülern eine authentische Perspektive bieten.

Matea Vrkic, Referentin für Berufsorientierung und Fachkräftegewinnung bei der IHK Regensburg, erklärt: „Die Scouts sprechen auf Augenhöhe mit den Schülern. Es ist viel authentischer, wenn Auszubildende von ihren eigenen Erfahrungen berichten, als wenn wir als Vertreter der IHK das tun.“

Die Scouts besuchen Schulen aller Art – von Mittelschulen über Gymnasien bis zu Berufsintegrationsklassen. Bevor sie starten, erhalten sie eine eintägige Schulung, um optimal vorbereitet zu sein. Während ihrer Besuche nutzen sie Präsentationen, Firmenvideos oder echte Produkte, um ihre Berufe anschaulich zu machen.

Fabian Kummer (18) und Leonie Wächter (19) von der Firma Lüdecke GmbH in Amberg schildern einen typischen Einsatz: „Vor unserem Besuch müssen wir Vorbereitungen treffen, zum Beispiel Giveaways im Marketinglager bereitstellen lassen oder die Präsentation auf den aktuellen Stand bringen. Vor Ort starten wir mit unsere Präsentation über die einzelnen Ausbildungsberufe, und stellen auch unsere Kupplungssysteme vor. Unter anderem erzählen wir von den unterschiedlichsten Einsatzgebieten unserer Produkte. Am Schluss beantworten wir Fragen wie: „Muss man gut in Mathe sein?“ oder „Wie viel verdient man?“

Das Ziel ist klar: Mehr Schüler für eine Ausbildung zu begeistern und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. „Das Programm wurde vor einigen Jahren vom Bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen, weil viele Jugendliche keine konkreten Vorstellungen von Ausbildungsberufen haben. Unsere Scouts öffnen ihnen die Augen für die Vielfalt der dualen Ausbildung“, so Vrkic.
Leonie Wächter ergänzt: „Ich find es wichtig, dass junge Leute den Bezug zu anderen jungen Menschen haben, sich austauschen können und miteinander über Berufsorientierung und ihre Zukunft sprechen können.“

Auch wenn nicht immer alles reibungslos läuft – etwa unruhige Klassen oder spontane Ausfälle – zeigen die Scouts, wie flexibel sie sind und meistern solche Situationen souverän. Die vielen positiven Rückmeldungen von Schülern und Lehrern sprechen für den Erfolg des Programms.
Fabian und Leonie freuen sich besonders über die Vielfalt: „Es ist immer ein spannendes Erlebnis da jede Klasse individuell ist.“ Fabian ergänzt: „Ich finde das Programm so wichtig, weil man in Kontakt mit Schülern tritt, die vielleicht einmal meine Arbeitskollegen werden.“

Die IHK hat noch viel vor: „Wir planen mehr Veranstaltungen für Eltern, um auch sie für die duale Ausbildung zu gewinnen. Außerdem wollen wir die Besuche noch spannender gestalten und die Generation Alpha gezielt ansprechen“, erklärt Vrkic. Ihre Überzeugung: „Die Ausbildung ist der Grundstein für alles. Kein anderes Land hat ein System wie unseres, das Betrieb und Schule so eng verknüpft. Danach sind alle Möglichkeiten offen.“

Mit 66 aktiven Scouts aus Branchen wie zum Beispiel Handel, Chemie, Automobil, Finanzen, Versicherungen oder Metall setzt das Programm Maßstäbe in der Berufsorientierung. Fabian bringt es auf den Punkt: „Es ist eine tolle Chance, junge Leute auf meinen Beruf aufmerksam zu machen und meine Firma zu repräsentieren.“ So entsteht eine Verbindung zwischen Schülern und Scouts, die mehr ist als nur Information: Es ist eine echte Motivation, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.