LEO-Kolumne im Oktober: Zeit für Veränderung | Weiden24

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LEO-Redakteurin Julia Hammer über Veränderungen.  (Bild: Sara Neidhardt)
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LEO-Redakteurin Julia Hammer über Veränderungen. (Bild: Sara Neidhardt)

LEO-Kolumne im Oktober: Zeit für Veränderung

Eine neue Stadt. Ein neuer Job. Ein neuer Haarschnitt. Eine neue Beziehung – oder das Ende einer alten. Unser Leben ist dynamisch. Mal sind es kleine, mal große Veränderungen, die uns vor Herausforderungen stellen.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich kein Freund von Veränderungen, auch wenn sie mir in der Vergangenheit viel Gutes gebracht haben. Sie machen mir Angst, verunsichern mich. Dir geht es auch so? Dann wird es Zeit, offen zu sein und neue Chancen zu nutzen.

Klassisch wird Veränderung so definiert: „Das Verlassen eines Zustandes hin zu einem neuen Zustand“. Genau darin liegt das Problem. Dieser „neue Zustand“ ist riskant. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Ob wir in ihm unser Glück finden oder merken, dass der alte doch besser gewesen wäre. Dabei müssen wir immer unterscheiden, ob wir eine Veränderung aktiv vorantreiben oder sie uns durch äußere Umstände auferlegt wird. Beginnen wir mit letzterem Fall, in dem wir zwangsläufig das Steuer aus der Hand geben müssen. Unfreiwillige Veränderungen treffen uns oft überraschend und katapultieren uns schlagartig aus unserer Komfortzone: eine unerwartete Kündigung. Eine plötzliche Trennung, die uns zwingt, unser gewohntes Zuhause zu verlassen und eine neue Wohnung zu suchen. Die beste Freundin, die in eine 500 Kilometer entfernte Stadt zieht, wodurch wir sie nur noch alle paar Monate sehen. Unser Leben wird neu geordnet. Auch ich kenne solche Situationen und das Gefühl der Ohnmacht, das sie mit sich bringen.

Veränderungen können noch ein anderes Gesicht haben. Dann, wenn sie das Resultat unserer Entscheidung sind. Manchmal ergreifen wir die Initiative, um bewusst neue Wege zu gehen – sei es, um einen neuen Job zu beginnen, um ein Jahr im Ausland zu verbringen oder um Freundschaften zu beenden, die uns nicht mehr gut tun. Vielleicht war es bei dir ein Umzug, eine berufliche Neuorientierung oder der Entschluss, mehrere Monate auf Weltreise zu gehen. Diese Art der Veränderungen fällt uns leichter, weil wir die Kontrolle behalten. Uns bewusst dafür entscheiden und das Tempo bestimmen. Warum wir uns verändern wollen? Vielleicht sind wir mit der aktuellen Situation unglücklich. Oder stagnieren. Sehen keine Perspektive. Oder wir haben Lust auf neue Abenteuer und wollen wissen, was das Leben für uns noch bereit hält. Doch obwohl wir sie wollen, fallen uns auch diese Veränderungen nicht immer leicht. Manchmal müssen wir dafür etwas aufgeben, das wir lieben. Wir riskieren Gewohntes in der Hoffnung auf Besserung.

Doch warum sind Veränderungen für uns eine so große Herausforderung? Aus einem einfachen Grund. Sie konfrontieren uns mit dem Unbekannten. Wir sind Gewohnheitstiere. Unser Gehirn liebt Vorhersehbarkeit. Der Alltag, so eintönig er auch manchmal erscheinen mag, gibt uns Sicherheit. Doch sobald diese Geradlinigkeit durchbrochen wird, gerät unser inneres Gleichgewicht ins Schwanken. Die Zukunft: unsicher. Beängstigend. Zumindest in unserer Vorstellung.

Wie können wir dieses Problem lösen? Indem wir unseren Blickwinkel wechseln. Veränderungen als Chancen sehen. Denn oft sind sie der Schlüssel zu unserer Erfüllung. Eine der größten Ironien im Leben ist, dass wir uns durch Veränderung – das, was wir so sehr fürchten – erst wirklich weiterentwickeln. Denn während wir in der Sicherheit der Routine verharren, stagniert unser persönliches Wachstum. Wir bleiben in einer Komfortzone, die uns zwar Schutz bietet, uns aber auch daran hindert, all unsere Möglichkeiten zu entfalten. Auch ich stehe vor einer großen Veränderung. Natürlich hadere ich hin und wieder und hoffe, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Aber ich freue mich auf den neuen Weg. Auch du willst etwas verändern? Dann traue dich. Wer weiß, welch aufregende Abenteuer dich erwarten.

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