21-Jähriger verteilt Komplimente in Weidener Innenstadt und geht viral | Weiden24

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27.01.2025
 Lucas verteilt in der Weidener Innenstadt Komplimente an fremde Menschen. Das Video lädt der 21-jährige Bayreuther auf TikTok und Instagram hoch: „POV: make their day”. In kürzester Zeit geht er viral.  (Bild: Instagram/@social.evo)
Lucas verteilt in der Weidener Innenstadt Komplimente an fremde Menschen. Das Video lädt der 21-jährige Bayreuther auf TikTok und Instagram hoch: „POV: make their day”. In kürzester Zeit geht er viral. (Bild: Instagram/@social.evo)
Lucas verteilt in der Weidener Innenstadt Komplimente an fremde Menschen. Das Video lädt der 21-jährige Bayreuther auf TikTok und Instagram hoch: „POV: make their day”. In kürzester Zeit geht er viral. (Bild: Instagram/@social.evo)
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Lucas verteilt in der Weidener Innenstadt Komplimente an fremde Menschen. Das Video lädt der 21-jährige Bayreuther auf TikTok und Instagram hoch: „POV: make their day”. In kürzester Zeit geht er viral. (Bild: Instagram/@social.evo)

21-Jähriger verteilt Komplimente in Weidener Innenstadt und geht viral

In der Weidener Innenstadt sorgt Lucas mit spontanen Komplimenten für strahlende Gesichter. Seine Aktion und die Reaktion der Passant*innen teilt der 21-jährige Bayreuther auf TikTok.

„Die Jacke sieht super aus”, „Ihr Bart sieht ja hammer aus” oder „Mir gefällt ihr Hut” – an einem Montagnachmittag schlendert Lucas durch die Weidener Innenstadt und verteilt Komplimente an fremde Menschen. Das Video lädt der 21-jährige Bayreuther auf TikTok und Instagram hoch: „POV: make their day”. In kürzester Zeit geht Lucas mit seinen Komplimenten viral.

Erstmal ohne Kamera

„Es hat schon lange Zeit vor den Videos angefangen”, erzählt Lucas im Weiden24-Interview. „Ich war damals nicht der selbstbewussteste Mensch.” Das war nicht immer so: „In der sechsten oder siebten Klasse war ich sehr aufgedreht.” Dann habe es sich in die andere Richtung entwickelt. „Ich wurde mega schüchtern und introvertiert. Irgendwann ging es mir so auf die Nerven, da musste ich was ändern.”

Vor knapp zwei Jahren beschloss Lucas, sich selbst herauszufordern: erst ein Lächeln, dann ein „Hallo” und später Komplimente und Gespräche mit Fremden – ganz ohne Kamera.

Inspiration durch andere Videos

Inspiriert durch ähnliche Videos aus den USA fängt er an, die Reaktionen der Menschen auf seine Komplimente festzuhalten. Ausgestattet mit einer Meta-Brille filmt er, wie er in den Innenstädten von Bayreuth, Nürnberg oder auch Weiden Komplimente verteilt. Sich selbst zeigt der Bayreuther in seinen Videos nicht.

„Die ersten drei Menschen sind immer die schwierigsten, da brauchst du am meisten Willenskraft, um dich zu überwinden”, erzählt Lucas. Dabei versucht er, sich so wenig Gedanken wie möglich zu machen: „Sobald du nachdenkst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du dich nicht überwindest”. Nach den ersten Komplimenten sei er im Modus drin: „Man ist mega positiv, da strahlt man einfach und läuft locker herum. Das macht echt was Schönes mit dem Kopf.”

Reaktionen auf Komplimente

Auf die netten Worte reagierten die Menschen unterschiedlich, sagt Lucas. „Die meisten freuen sich. Aber oft ist es auch Freude, die nicht ganz herauskommt”. Viele könnten es nicht zeigen oder seien mit der Situation überfordert. „Ich kann es auch verstehen, ich bin ja ein fremder Mensch.” Oft gäbe es auch keine Reaktion: „Die Menschen hören es einfach nicht oder reagieren nicht, weil sie zu sehr in ihrem Alltagsstress oder in Gedanken sind.”

Ob die Leute skeptisch sind, wenn sie von einem Fremden ein Kompliment bekommen? „Ich mache das jetzt seit einem Jahr und ich hatte noch nie eine negative Reaktion”, sagt Lucas. „Ich habe auch noch nie ein Kompliment erlogen. Es ist mir klar, dass es alles sehr oberflächliche Komplimente sind, aber was anderes gibt die Situation auch gar nicht her”, meint der 21-Jährige.

Viel Liebe auf Social Media

Auf Social Media wird Lucas mit lieben Worten regelrecht überschüttet. „Das war am Anfang sehr überfordernd, ich habe nicht mit so viel Aufmerksamkeit gerechnet.” Für ihn sei es eine Bestätigung, dass das, was er mache, „richtig und wichtig” sei.

Einige Nutzer*innen nehmen ein Beispiel an ihm: „Ich bekomme viele Nachrichten, in denen mir Leute schreiben: 'Ich habe mich dank dir auch überwunden, fremden Menschen mal ein Kompliment zu machen.' Das war einer der Gründe, wieso ich mit den Videos angefangen habe. Das macht mich stolz.”

„Es gibt nichts Schlimmes daran, introvertiert zu sein”

In Zukunft könnte sich der 21-Jährige vorstellen, mehr von sich zu zeigen und Tipps zu geben, wie man aus sich herauskommt – in Situationen, in denen es nötig sei, ohne dabei die Introvertiertheit aufzugeben: „Es gibt nichts Schlimmes daran, introvertiert zu sein.” Sein Tipp: Jeden Tag ein Stückchen mehr aus der Komfortzone herauszugehen, keine Riesensprünge machen und geduldig sein.

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