Kirwa-Kira: Oberkirwabursch einweihen in Pirk | Weiden24

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Bierdusche am Kirwamontag: In Pirk wird der neue Oberkirwabursch getauft. (Bild: knz)
Bierdusche am Kirwamontag: In Pirk wird der neue Oberkirwabursch getauft. (Bild: knz)
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Bierdusche am Kirwamontag: In Pirk wird der neue Oberkirwabursch getauft. (Bild: knz)

Kirwa-Kira: Oberkirwabursch einweihen in Pirk

Die Kirwaleut in Pirk halten an einer kuriosen Tradition fest: Der Oberkirwabursch wird mit den Resten, den „Noagerln”, von der Kirwa überschüttet. So gemütlich – und nass – lässt man in Pirk die Kirwa ausklingen.

Bier ist gut für die Haare – das denken sich die Kirwaleut in Pirk. Sie weihen ihren frischgebackenen Oberkirwaburschen am inoffiziellen Kirwa-Montag ein, indem sie ihn in einen Sautrog hocken und mit den Resten, den Noagerln, von der Kirwa überschütten. Danach machen sie es sich bequem im Biergarten des Pirker Bräustüberl und lassen bei Currywurst, Aperol und ein bisschen Musik ihre Kirwa ausklingen.

Zuerst wird es aber andächtig. Gegen halb sieben treffen sich die Kirwaleut und dazu Pfarrer Thomas Stohldreier und ein paar weitere Pirker, um auf dem Friedhof dem verstorbenen Pfarrers Gottfried Leibl zu gedenken, der für die Erbauung der Auferstehungskirche in Pirk verantwortlich war. „Wir sind eigentlich weltlich”, stellt Vorständin Lisa Hofmann klar, die Weihe der Kirche ist aber der Grund für die Kirwa. Anschließend machen die Kirwaleut noch einen Abstecher an das Grab eines der Gründungsmitglieder des Kirwavereins. „So ist er immer mit dabei”, erklärt der andere Vorstand, Markus Reil.

Trinksprüche und Bierdusche

Dann geht es ab ins Bräustüberl. Unterwegs bewundern die Kirwaleut noch kurz ihren Kirwabaum – „Wer hat den schönsten Kirwabaum?”. Dann gibt es die erste Runde und Abendessen. Zwischendurch schreit Oberkirwamoidl Julia mit heiserer, kirwageschädigter Stimme Trinksprüche, fragt, wer denn nun Kirchweih habe und stimmt Kirwalieder an.

Und dann zieht sich der Oberkirwabursch Lukas auch schon aus. Das Ganze ist natürlich nicht ideal für die Lederhose, deshalb trägt Lukas jetzt eine Badehose in Lederhosen-Optik.

Den Anfang macht das vergangene Oberkirwapaar, Antonia und Tobi. Drei Liter Weizen passen in das Glas, das sie beide halten. Und die landen auf OKB Lukas. Dann eine Halbe aus der Hand seines Oberkirwamoidls und dann dürfen alle ran, die Spuckschlücke – manche sind mehr als eine halbe Halbe – über ihn auszuleeren.

Der Sautrog unter Lukas' Badehosenboden füllt sich mit einer kühlen Mischung aus Bier, Weizen, Goaß und einem Aperol, den Antonia noch genüsslich über Lukas gießt. Immerhin hat sie ihm vorher die Orangenscheibe zwischen die Zähne gesteckt.

Durch den Durchlaufkühler

Angefangen hat die Tradition schon vor Jahren. Man wusste nicht, was man mit den Bierresten von der Kirwa anstellen sollte. Also setzte sich der allererste OKB, Johannes, in den berüchtigten Sautrog, und wurde darin in den Biergarten transportiert. „Und dann haben alle die Restln, die in den Fässern noch waren, durch den Durchlaufkühler gelassen und über mich ergossen”, erzählt er.

Für den OKB ein eiskaltes Vergnügen, für die restlichen Kirwaleut witzig zum Zuschauen. Der Pirker Kirwaverein lässt so ihre Kirwa ausklingen, unter sich und gemütlich im Biergarten.

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