Zwei Gegentore binnen 138 Sekunden in den ersten fünf Minuten waren für die Blue Devils Weiden eine zu große Hypothek: Das Oberpfalzderby in der DEL2 ging am Sonntagabend in der ausverkauften Donauarena an die Eisbären Regensburg.
Die Blue Devils Weiden haben am Sonntagabend das zweite Oberpfalzderby in dieser Saison in der DEL2 bei den Eisbären Regensburg mit 0:3 verloren. Vor 4712 Zuschauern in der ausverkauften Donauarena, darunter etwa 500 Weidener Anhänger, wurde den Gästen ein Fehlstart zum Verhängnis. Im weiteren Spielverlauf verhinderte das abermalige Mini-Aufgebot der Blue Devils eine erfolgreiche Aufholjagd.
Wer im Vorfeld auf eine Verkleinerung des Lazaretts oder einen Wochenend-Neuzugang gehofft hatte, wurde bei der Bekanntgabe der Aufstellung knapp 90 Minuten vor Spielbeginn enttäuscht. Trainer Sebastian Buchwieser hatte in Regensburg das gleiche verbliebene Häufchen an aufrechten Akteuren zur Verfügung, wie auch am Freitag beim Heimsieg gegen die Bietigheim Steelers. Nur im Tor stand der zuletzt starke Simon Wolf nicht zur Verfügung, für den Spieler des Spiels vom Freitag kehrte Felix Noack ins Weidener Gehäuse zurück.
Der Vollständigkeit halber sei noch einmal das Line-up der fehlenden Spieler aufgeführt, das beinahe so umfangreich ist, wie das tatsächliche Aufgebot: Michael McNiven, Maximilian Kolb, Vladislav Filin, Tyler Ward, Tomas Rubes, Nick Jermain und Zach Tsekos. So konnte Buchwieser mit Tommy Muck erneut nur auf einen Kontingentspieler zurückgreifen. Der Goldhelm des besten Top-Scorers wanderte nach seinem Doppelpack vom Freitag auf den Kopf von Luca Gläser.
Neben den personellen Nachteilen aufseiten der Blue Devils erwischten die vollbesetzten Regensburger dann auch noch einen Start nach Maß. Es waren noch keine fünf Minuten absolviert, da lagen die Eisbären bereits mit 2:0 in Führung. Bryce Kindopp und Guillaume Naud nutzten gleich die ersten beiden Abschlüsse für die Gastgeber, da waren die Weidener noch gar nicht richtig auf dem Eis.
Zwar fingen sich die Gäste mit zunehmender Spielzeit wieder und fanden mit der nötigen Derby-Aggressivität besser ins Spiel, doch die wenigen versprechenden Offensivaktionen verpufften wirkungslos. In puncto Abschlussstärke, Kreativität und Spielwitz fehlten Unterschiedsspieler wie Ward und Rubes an allen Ecken und Enden. Da auch die Eisbären wenige Glanzlichter setzten, blieb es bis zur ersten Pausensirene beim 2:0-Spielstand aus der fünften Minute.
Im Mittelabschnitt hatten zunächst die Weidener den besseren Start, sie wollten den schnellen Anschlusstreffer erzielen – doch es blieb beim Wunsch. Zwar drängten die Blue Devils die Gastgeber in deren Drittel, doch die ganz großen Möglichkeiten blieben aus. Die größte Chance vergab Muck aus spitzem Winkel, auch Fabian Voit und Noah Samanski scheiterten an Jonas Neffin im Tor der Eisbären.
Ab Mitte des Drittels kippte die Begegnung erneut in die Richtung der Heimmannschaft, das 3:0 lag teilweise minutenlang in der Luft. Die Blue Devils hingen in dieser Phase arg in den Seilen, doch die Eisbären schafften es nicht, diese Druckphase mit dem dritten Treffer zu krönen.
Mit Beginn des letzten Drittels mobilisierten die Blue Devils noch einmal alle Kraftreserven und drängten auf den Ausgleich. Von den Hausherren kam kaum noch etwas. Und wie es so ist, wenn alle Bemühungen ergebnislos bleiben, kommt auch noch Pech hinzu.
Zehn Minuten vor Schluss erzielte Cedric Schiemenz den vermeintlichen Anschlusstreffer, doch die Unparteiischen wollten zuvor eine Abseitsposition erkannt haben. Eine Entscheidung, die der Videoanalyse auf der Weidener Bank nicht standhielt. Allerdings sind Abseitspositionen kein Bestandteil des offiziellen Videobeweises der Schiedsrichter – Pech für die Blue Devils. Ein dritter Regensburger Treffer ins leere Weidener Tor sieben Sekunden vor dem Ende setzte den Schlusspunkt.