Simon hilft, wenn’s heißt „Mein Headset funktioniert nicht!“, „Warum will die Kamera nicht so, wie ich will?“ oder „Der sch... Rechner tut’s überhaupt nicht – dabei hab’ ich doch gar nichts gemacht …“.
Simon Strobl (17) aus Schnaittenbach gehört zum IT-Team von Oberpfalz-Medien (OM) in Weiden und macht hier gerade seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Was es da alles für ihn zu tun gibt, was er besonders und was eher nicht so gerne macht – das erzählt er im Interview.
Für alle nicht Computer-affinen Menschen stellt sich natürlich zuerst einmal die Frage: Was macht eigentlich ein Fachinformatiker für Systemintegration so den ganzen Tag? Er tauscht zum Beispiel Bildschirme oder andere defekte Hardware aus oder installiert die IT-Ausstattung an den Arbeitsplätzen neuer Mitarbeiter.
Außerdem ist Simon mit eingebunden, wenn die Kollegen von Oberpfalz-Medien sich mit Problemen telefonisch an die IT-Hotline wenden oder ein entsprechendes IT-Ticket schreiben. Simon und seine Kollegen schalten sich dann auf den betreffenden Rechner, suchen nach Ursachen und machen sich daran, das Problem zu beheben. Installieren und deinstallieren von Programmen – klar gehört das ebenfalls zum Aufgabenbereich eines Fachinformatikers für Systemintegration. Aktuell arbeiten Simon und das Team der IT bei Oberpfalz-Medien auch am Umzug auf das neue Windows-Betriebssystem.
Neben kleineren Recherche-Arbeiten hat Simon in letzter Zeit auch eine PowerApp im App-Katalog des Unternehmens für seine IT-Kollegen programmiert. Ziel war es, die Geräte im Lager effektiv zu verwalten. „Das hat ewig gedauert, jetzt läuft’s aber“, erzählt er. Mit der IT ist es halt wie mit allen anderen Kunden und Usern auch: „Die wollen alle immer was …“. Aber auch wenn es manchmal anstrengend und langwierig ist: „Solche Programmierkenntnisse sind eine gute Übung“, sagt IT-Leiter Georg Sieder.
Gemeinsam mit Simon erzählt er von einem weiteren Projekt, in das der Azubi bei Oberpfalz-Medien stark eingebunden ist: die Umstellung der Virtuellen Maschinen (VM) für die Arbeitsplätze. „Wir wollen hier einen einheitlichen Standard überall im Haus erreichen“, sagt Sieder. Und dafür müssen unter anderem über 200 Boxen auf den Schreibtischen der Kolleginnen und Kollegen (sie stehen da anstelle der großen PC-Tower früherer Jahre) ausgetauscht werden. Das ist der Job von Simon – und wenn er ihn in den Außenstellen von Oberpfalz-Medien wie etwa in Amberg erledigt, dann fungiert sein Ausbilder Christopher Schlögl auch gleich als Chauffeur.
So ziemlich die erste Aufgabe, die Simon Strobl für Oberpfalz-Medien erledigen durfte, macht ihm und dem IT-Team jetzt den Job leichter: In einer Excel-Tabelle erfasste der Azubi alle Leih-Geräte des Unternehmens und vor allem die Daten dazu, wann sie entsprechend aufgeladen werden müssen oder ein Update ansteht. „So ist unser großer Pool an Leihgeräten immer auf einem sauberen Stand“, erzählen Georg Sieder und Christopher Schlögl.
Zu den Aufgaben eines Fachinformatikers für Systemintegration bei Oberpfalz-Medien gehören unter anderem auch diverse Tests. So war es Simons Job, die Apps von onetz, Weiden24 und Amberg24 nach Fehlern zu durchsuchen sowie diese dann weiterzugeben für Verbesserungen. Und das ist keineswegs einfach Internet-Surfen während der Arbeitszeit: „Alles wurde mal mit einem entsprechenden Testplan genau durchgecheckt“, erzählt das IT-Team.
Auf die Frage, warum er sich für die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration entschieden hat, verweist Simon Strobl als Antwort auf die Schule. Schon hier hat ihm der Bereich IT (er war auf dem mathematischen Zweig) besonders Spaß gemacht. „Ich hab’ auch gerne kleinere Sachen programmiert“, sagt er. Nach einem entsprechenden Praktikum war schnell klar: „Das mag ich machen – und dann hab’ ich’s gemacht“, lacht Simon. Drei Jahre dauert seine Ausbildung bei Oberpfalz-Medien, kombiniert mit Blockunterricht am Beruflichen Schulzentrum in Wiesau.
Wenn das oft gehörte Vorurteil gegenüber IT-Mitarbeitern lautet, dass sie eigentlich keine Menschen mögen und am liebsten mit ihrem Rechner im stillen Kämmerchen sitzen – so ist Simon der genaue Gegenentwurf. Denn er sagt: „Am liebsten mag ich es, bei den Kollegen reinzukommen, etwa zum Gerätetausch, und mit ihnen in Kontakt zu sein“. Unter den Überbegriff „Muss halt auch sein im Job“ fällt bei ihm eher der Bereich der PowerApps. „Ich mache das an sich wirklich gerne“, erzählt Simon, „aber das dauernde Nachbessern ist wirklich herausfordernd.“ Nun, daran wird er sich garantiert auch noch gewöhnen.
Auch der Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse ist ein spannender und zukunftsträchtiger Ausbildungsberuf, der bei Oberpfalz Medien bereits seit drei Jahren angeboten wird. Die Anforderungen für dieses sehr spezielle Berufsbild machen es nicht für jeden attraktiv, schätzt IT-Leiter Georg Sieder. „Hier müssen viele Schnittstellen in den IT-Prozessen eines Unternehmens analysiert werden,“, sagt er.
„Wir würden dieses Berufsbild bei Oberpfalz-Medien gerne ausbilden, weil wir in den nächsten Jahren verstärkt das Know-how benötigen“, so Anna Grüner. Sie ist im Personalwesen von OM für die Azubis zuständig und sagt: „Informiert euch unbedingt bei uns auf der Homepage über unsere spannenden Möglichkeiten- auch ein IT-Praktikum ist jederzeit möglich“. (siehe Kasten) Auch, wer etwa für eine IT-Projektarbeit ein halbes Jahr zu Oberpfalz-Medien kommen möchte, kann sich gerne an die Personalabteilung wenden.
Doch zurück zu Simon und dem, was er im Rahmen seiner Ausbildung bei OM sonst noch so tut. Einmal im Monat steht aktuell zum Beispiel auch eine interne Schulung mit seinem Ausbilder Christopher Schlögl auf dem Plan. „Da beantworte ich Fragen, greife Schulisches nochmal auf – und im Laufe der Zeit kommen dann für Simon mehr und mehr längere Themen dazu“, erzählt Schlögl. Das alles macht Simon hoffentlich genauso viel Spaß wie die speziellen Azubi-Projekte, die Oberpfalz-Medien seinen Nachwuchskräften überträgt: das Digital-Café mit IT-Hilfe für Senioren bei den digitalen OM-Angeboten etwa, das Onboarding-Programm für die neuen Azubis im Herbst oder auch die „OM-Eistournee“ im Sommer.