Amberger Fußballer und Talente im Spitzenfußball | Weiden24

Den Traum Profifußballer*in zu werden, leben viele Jungen und Mädchen. Einige haben es bereits geschafft, andere sind auf dem besten Weg dorthin. Auch aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach kommen immer wieder talentierte Spieler*innen.

Der 15-Jährige aus Hermannsberg bei Illschwang (Landkreis Amberg-Sulzbach) besucht die zehnte Klasse des Gymnasiums in Sulzbach-Rosenberg, spielt in der U17 des Clubs und durfte Anfang September in der U16-Nationalelf auflaufen.

Zwei Mal wurde der Mittefeldspieler gegen Österreich in Landshut eingewechselt. Papa Stephan Keller war natürlich vor Ort: „Vor allem am Freitag war es ein wunderschönes Ambiente“, schwärmte Vater Stephan Keller. „Flutlicht, fast 2000 Zuschauer, das war einfach ein cooler Rahmen.“, erzählt er gegenüber Oberpfalz Medien. Fast die ganze Keller-Family war in Niederbayern dabei, auch der Opa.

Bei den zwei Siegen (jeweils 5:0) gegen die Alpenrepublik war er an zwei Toren beteiligt und brachten frischen Schwung ins Mittelfeld. Jetzt heißt's wieder Schulbank drücken und für den Club weitere Punkte in der U17-Bundesliga holen.

Ein paar Etagen höher beim Club und in der Nationalelf ist Nathaniel Brown aus Kümmersbruck bereits angekommen. Der 20-Jährige ist bereits ein fester Bestandteil der Zweiliga-Kaders des Clubs. Wenn's nach ihm geht, war's das aber noch lange nicht. Im Interview mit Sport1 sprach er über seine Entwicklung beim Club und die Nominierung beim DFB: „Ja, das ist unglaublich“, sagte Nathaniel „Nene“ Brown etwas ungläubig ins Mikrofon. „Vor einem Jahr war nicht ansatzweise daran zu denken, dass ich heute hier stehe.“

Innerhalb eines Jahres ging es von der Regionalliga in die zweite Bundesliga und auch in der U21 durfte der Abwehrspieler beim 3:0 im EM-Qualifikationsspiel im Kosovo ran.

Insgesamt war der Erfolg auf dem Balkan dennoch eine zähe Angelegenheit. Die Tore fielen erst in der Schlussviertelstunde. Der Dortmunder Youssoufa Moukoko traf zwei Mal. Colin Kleine-Bekel traf per Kopf zum 3:0.

Nach dem frühen Aus der Vorgänger-U21 bei der EM in Rumänien und Georgien im Sommer, baut Trainer Antonio Di Salvo derzeit ein neues Team auf. Das Ziel: Die Quali zur Euro 2025 in der Slowakei. „Nene” scheint dabei ein wichtiges Puzzlestück zu sein.

Im Januar 2024 unterschrieb er übrigens bei Eintracht Frankfurt. Er wurde allerdings wieder für die restliche Saison an den Club ausgeliehen. In der nächsten Spielzeit wird er dann höchstwahrscheinlich für die Frankfurter auflaufen.

Holstein Kiel ist derzeit Spitzenreiter in der 2. Bundesliga. Ziel ist nun der Aufstieg. Dabei soll ein Raigeringer helfen: Patrick Erras. Dieser kam im Sommer 2021 zum Verein und zählt zu den Leistungsträgern.

Seine Karriere begonnen hat der Innenverteidiger beim SV Raigering. Wie die anderen beiden Amberger, zog es auch ihn in der Jugend nach Nürnberg. Dort durchlief er sämtliche Jugendstationen und wurde zum Profi. Beim Club kommt er auf insgesamt 80 Partien und neun Tore für die erste Mannschaft. Im Jahr 2020 machte er einen kurzen Zwischenstopp beim SV Werder Bremen und landete daraufhin Kiel.

Bei Holstein Kiel ist er gesetzt, spielt eigentlich immer von Anfang an. Als Spitzenreiter wollen sie natürlich hoch in die Bundesliga. Viel Zeit zum Ausruhen gibt es da natürlich nicht, auch nicht im Trainingslager in Spanien. „Viel Zeit, sich mal an den Strand zu legen, hat man nicht”, sagte Erras im Interview mit Oberpfalz Medien.

Ob er auch in Zukunft bei Kiel bleiben wird, ist noch nicht sicher. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Der 28-Jährige verrät aber: „Die letzten zweieinhalb Jahre in Kiel waren sehr gut, deswegen ist Holstein Kiel auch mein erster Ansprechpartner.”

Auch ein vielversprechendes Torwart-Talent kommt aus dem Landkreis. Der 19-jährige Semir Kaymakci startete seine Karriere beim SV Loderhof/Sulzbach. Dort spielte er bis 2015.

Daraufhin folgte der Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth. Dort ging es einmal durch die komplette Jugend. Derzeit spielt er in der Regionalliga Bayern bei der zweiten Mannschaft der Fürther. Wenn er nicht verletzt oder gesperrt war, spielte er diese Saison immer.

Für die nächste Saison hat er schon seinen Profivertrag unterschrieben. Vermutlich wird er dann, ab Sommer 2024, für die Profis auflaufen. Sein Vertrag läuft dann bis 2026 inklusive Option auf ein weiteres Jahr.

Ebenfalls wie Erras begann Tim Baierlein seine Karriere beim SV Raigering. Dort spielte er elf Jahre, bis 2020. Daraufhin zog es auch ihn zur SpVgg Greuther Fürth. Mittlerweile läuft der 18-Jährige in der U19-Bundesliga für die Fürther auf.

Der Stürmer zählt dort zu den absoluten Leistungsträgern. Mit acht Toren traf er bislang in dieser Saison öfter, als der Rest der Mannschaft zusammen. Nur fünf Spieler kommen in der gesamten Liga auf mehr Treffer als er. Auch er darf sich Hoffnungen auf einen Profivertrag machen.