Tausende feierten beim „White Rabbit”-Festival und der 90er-Party auf dem Neuen Festplatz in Weiden. Während Polizei und Sanitäter zufrieden sind, sorgt der Lärm für Ärger – und wirft Fragen zur Zukunft des Festivals auf.
Volle Bühnen, bunte Outfits, tanzen bis in die Nacht: Beim „White Rabbit”-Festival und der 90er-Party am 4. und 5. Juli wurde Weiden zum Hotspot für Fans elektronischer Sounds und Retro-Hits. Aber wo gefeiert wird, kann es auch mal laut werden. Die Stadt prüft deswegen nun Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft.
Die medizinische Betreuung lag in den Händen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), das mit insgesamt rund 100 Kräften über beide Festivaltage hinweg im Einsatz war. Einsatzleiter Andreas Diehl berichtet von etwa 60 Einsätzen, darunter zahlreiche Kleinverletzungen, aber auch mehrere schwerwiegendere Vorfälle.
In fünf Fällen mussten Personen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Behandlungsplatz wurde auf dem Gelände der Stadtwerke Weiden eingerichtet, unterstützt von Bereitschaften aus Weiden, Neustadt/WN und Vohenstrauß sowie der SEG Information und Kommunikation. „Der Verlauf des Sanitätsdienstes war insgesamt sehr positiv”, sagt Diehl.
Auch die Polizeiinspektion Weiden war mit mehreren Beamten vor Ort. Während das 90er-Festival als durchweg friedlich beschrieben wird, kam es beim „White Rabbit”-Festival zu zwei Körperverletzungen. Ein Fall hatte schwerwiegende Folgen: Ein Festivalbesucher musste mit Verletzungen im Augenbereich mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Regensburg geflogen werden.
Zudem registrierte die Polizei drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Trotz dieser Vorkommnisse lautet das Gesamtfazit der Polizei: „Die Festivals verliefen ohne große Störungen.”
Während Polizei und BRK auf erfolgreiche Einsätze zurückblicken, zeigt sich die Stadt Weiden vorsichtiger. Zwar liege noch kein Antrag für eine Fortsetzung des „White Rabbit”-Festivals 2026 vor, wie Sebastian Hammer mitteilt, man sei einer erneuten Durchführung grundsätzlich aber offen gegenüber.
Doch es gibt auch Gegenwind: Anwohner*innen meldeten sich mit Beschwerden über Lärmbelästigungen. Die Stadt prüft aktuell, inwieweit diese mit den „bestehenden immissionsschutzrechtlichen Auflagen” vereinbar waren – und welche Konsequenzen sich daraus für die Zukunft ergeben könnten. „Wir würden uns freuen, wenn das „White Rabbit”-Festival auch nächstes Jahr auf dem Neuen Festplatz stattfindet. Aber wir müssen sorgfältig prüfen, ob das unter den geltenden Regelungen möglich ist”, sagt Hammer.
Ob Weiden auch 2026 zum Hotspot für Elektro- und 90er-Sound wird, ist noch offen. Veranstalter Matthias Pautsch möchte noch nichts zur Zukunft des Festivals sagen.