Ein vier Meter hoher, gespendeter Baum sorgt für Wirbel in Weiden: Als „hässlichste Tanne Bayerns“ bekommt er momentan eine Menge Aufmerksamkeit.
Weiden, wir müssen über unseren Weihnachtsbaum reden. Mitten am Alten Rathaus steht unser Sorgenkind: eine vier Meter hohe Hängezypresse – anonym gespendet. Man muss sich wirklich fragen: Wusste die Person, dass ihr Baum eine komplette Medienlawine auslösen würde?
Kaum stand das gute Stück, gab eine Weidenerin der Boulevard-Presse einen Tipp. Die Bild-Zeitung griff das Thema auf und titelte: „Wenn es dunkel ist, geht’s“. Kurz darauf legte der Radiosender Antenne Bayern nach und fragte in die Runde, ob es in ganz Bayern überhaupt noch eine hässlichere Tanne gebe.
In Weiden wird darüber natürlich maximal diskutiert, denn nichts verbindet Menschen so sehr wie ein Baum, der nicht besonders schön ist. Während ganz Weiden meckert, verteidigen die Leute im Internet den Baum unerwartet. „Er muss nicht perfekt sein!“ – „Der ist voll süß, lasst ihn!“ Ganz ehrlich: Der Baum hat jetzt schon mehr Persönlichkeit als jeder durchschnittliche Weihnachtsmarkt-Selfie-Spot.
In Zeiten, in denen überall perfekte Instagram-Tannen stehen, die aussehen wie gemalt, ist unser Baum wohl die authentischste Weihnachtsdekoration des Landes. Und: Der Baum wurde gespendet – ein Geschenk! Und wie Oma immer sagte: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“ Oder in die Krone. Oder auf die trockenen Äste.
Unser Baum ist vielleicht nicht der schönste, aber er ist der, den wir haben – und irgendwie auch der, den wir verdienen. Weiden24 sagt: Mut zum hässlichen Baum! Und hey, vielleicht wird er nächstes Jahr hübscher. Vielleicht aber auch nicht.