Vor rund einem Jahr machte die Festnahme mutmaßlicher Spione des russischen Geheimdiensts Schlagzeilen. Sie sollen unter anderem Informationen über den Truppenübungsplatz in Grafenwöhr gesammelt haben. Jetzt kommt es zum Prozess.
Vor dem Oberlandesgericht (OLG) München beginnt heute (10.00 Uhr) der Prozess gegen drei Männer, die für den russischen Geheimdienst spioniert haben sollen. Sie sollen bis in den April 2024 hinein in Deutschland unter anderem Brandanschläge und Sabotageaktionen gegen militärische Infrastruktur und Bahnstrecken geplant haben.
Es geht um Codewörter für militärische Güter, die die mutmaßlichen Spione beim Transport beobachtet haben sollen. Die Angeklagten sollen außerdem Informationen über eine Ölraffinerie in Bayern und über den Truppenübungsplatz der US-Streitkräfte in Grafenwöhr in der Oberpfalz gesammelt haben und Pläne für Sprengstoffanschläge auf Gebäude oder Infrastruktur geschmiedet haben, die für die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen den Angreifer Russland genutzt werden.
Der Kopf des Trios soll als Teil einer bewaffneten terroristischen Vereinigung zwischen 2014 und 2016 in der Ost-Ukraine gekämpft haben.
Der Fall schlug vor etwa einem Jahr hohe Wellen, als die bayerische Polizei zwei der Männer im Raum Bayreuth festnahm. Bis zum 23. Dezember sind mehr als 40 Verhandlungstermine geplant.
Erst vergangene Woche wurde ein ähnlicher Fall bekannt: In Deutschland und der Schweiz waren insgesamt drei Ukrainer festgenommen worden, die die Bundesanwaltschaft verdächtigt, im Auftrag russischer Stellen als Agenten für Sabotage in Deutschland angeworben worden zu sein.
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