Fünf Spiele vor Saisonende ist das Realität, was noch vor Wochen völlig utopisch erschien: Die Blue Devils Weiden haben nach dem Heimsieg am Sonntagabend gegen die Lausitzer Füchse den direkten Ligaverbleib auch rechnerisch in der Tasche.
Die Blue Devils Weiden haben am Sonntagabend das Duell gegen den Tabellennachbarn Lausitzer Füchse aus Weißwasser in der DEL2 vor 2560 Zuschauern in der ausverkauften Hans-Schröpf-Arena mit 3:0 gewonnen. Damit feierte der Neuling den zehnten Heimsieg und den siebten Sieg in Folge und ist fünf Spiele vor Saisonende nicht mehr aus den Top Ten zu verdrängen. Die Teilnahme an den Pre-Play-offs steht damit fest – mindestens. Da am letzten Spieltag der EHC Freiburg (aktuell auf Platz zehn) und der ESV Kaufbeuren (Platz elf) direkt aufeinandertreffen, könnte nur ein Team den Rückstand von derzeit zwölf Punkten auf die Blue Devils noch aufholen, sofern die Weidener parallel alles verlieren würden.
Nach dem furiosen Auswärtssieg in Krefeld entspannte sich die Personalsituation der Blue Devils zum Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse ein wenig. Mit der Rückkehr von Daniel Bruch und Verteidiger Maximilian Kolb standen Coach Sebastian Buchwieser wieder drei vollständige Defensivpaare zur Verfügung – eine wichtige Entlastung für die zuletzt stark geforderte Abwehr. Auch im Tor gab es eine Änderung: Felix Noack erhielt diesmal das Vertrauen und rückte zwischen die Pfosten, während Marco Wölfl nach seinen zuletzt starken Auftritten eine Pause bekam.
Die Partie begann ohne Abtastphase: Nach gerade einmal 20 Sekunden durften die Blue Devils bereits im Powerplay ran. Doch anstatt Kapital aus der frühen Überzahlsituation zu schlagen, fanden sie nicht richtig in die Formation, sodass die Chance ungenutzt blieb. Danach übernahmen die Hausherren aber klar das Kommando und setzten die Lausitzer Füchse früh unter Druck. Die erste richtig gefährliche Aktion hatte David Elsner, doch Füchse-Goalie Anthony Morrone zeigte eine spektakuläre Parade und verhinderte den Einschlag.
Die Weidener blieben dran und drückten weiter, bis schließlich die hochverdiente Führung fiel: Tomas Rubes mit einem feinen Rückhandpass auf Luca Gläser, der vor dem Tor eiskalt blieb und zur Führung einnetzte. Doch die Füchse wachten gegen Ende des Drittels auf und setzten ihrerseits erste Akzente. Felix Noack, der bis dahin wenig zu tun hatte, musste nun eingreifen. Die beste Gelegenheit hatte Alexander Dosch, doch Noack war zur Stelle.
Die Gäste aus Weißwasser kamen mit viel Schwung aus der Kabine und bestimmten die Anfangsphase des zweiten Drittels. Die Blue Devils hatten alle Hände voll zu tun, um die Angriffswellen der Füchse abzuwehren. Felix Noack rückte dabei immer mehr in den Mittelpunkt und hielt mit starken Paraden die Führung fest.
Es dauerte einige Zeit, bis die Weidener wieder offensive Akzente setzen konnten. Wieder war es David Elsner, der sich ins Angriffsspiel einschaltete, doch wie schon im ersten Drittel scheiterte er an Anthony Morrone. Die größte Gelegenheit des Mittelabschnitts hatte schließlich Vincent Schlenker, der den Puck aus guter Position an den Pfosten setzte – das 2:0 lag in dieser Phase in der Luft, wollte aber nicht fallen.
Im Schlussdrittel wählten die Blue Devils zunächst eine kontrollierte Herangehensweise und überließen den Gästen mehr Spielanteile. Weißwasser versuchte, Druck aufzubauen, doch die Weidener standen defensiv stabil und ließen kaum zwingende Abschlüsse zu. Nach wenigen Minuten schalteten die Hausherren dann wieder einen Gang hoch und suchten selbst den Weg nach vorne. Diesmal machte es Vincent Schlenker besser: Nach einem präzisen Zuspiel von Neal Samanski nahm er Maß und traf zum verdienten 2:0. Die Lausitzer warfen in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne und kamen durch eine Überzahlsituation zu ihrer vielleicht letzten großen Möglichkeit.
Doch die Defensive der Blue Devils hielt stand und verteidigte mit viel Einsatz. Sechs Minuten vor Schluss machte Tyler Ward dann endgültig den Deckel drauf. Nach einem blitzsauberen Konter setzte ihn Luca Gläser perfekt in Szene, und der Weidener Goldhelm behielt die Nerven – eiskalt schob er den Puck durch die Beine von Morrone und besiegelte damit den zehnten Heimsieg in Serie. Felix Noack durfte zudem seinen zweiten Shutout bejubeln.