Sankt Martin ist ja eine tolle Sache. Kinder gehen mit ihrer Laterne (Leser bekommen hier einen Gratis-Ohrwurm). Eltern können sich einbringen, endlich mal Schauspieler sein (Rollen: Sankt Martin, der Bettler). Und natürlich ist das alles auch pädagogisch wertvoll: Kinder lernen Werte wie Großzügigkeit, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft kennen. Lernen das Teilen.
Werte, die neuerdings auch in der Bezirksliga gelebt werden. Gleich acht Mannschaften haben am Wochenende die Punkte geteilt. Schlicht und Raindorf haben beide schon so viele Punkte, also teilten sie. Etzenricht geht es genauso, also bekam auch Pfreimd einen. Schnaittenbach hatte erst fünf Punkte, also gab Vohenstrauß einen ab. Bergsteig und Willmering-Waffenbrunn haben beide noch nicht genügend Zähler, also teilten sie. Hier ein Punkt, da ein Punkt, jeder bekommt einen Punkt. Die Bezirksliga – wie ein übereifriger Verkehrspolizist, der das allseits beliebte Fahreignungsregister in Flensburg zum Glühen bringt.
Aber freilich hat nicht jeder Bock auf das Sankt-Martin-Ding. In der Kreisklasse Süd lag die Reserve des SV Inter Bergsteig im Spiel gegen die Reserve der DJK Ammerthal zur Halbzeit bereits 3:0 vorne, am Ende stand's dann aber 3:5. In der Kreisliga Nord gewann der VfB Rothenstadt 3:0 gegen den FC Tremmersdorf-Speinshart, der bis dahin Tabellenführer war. Die Partie soll mit einer 13-minütigen Verspätung begonnen haben, angeblich weil die Rothenstädter nicht aus der Kabine kamen. Alleiniger Spitzenreiter in der Liga ist nun der TSV Erbendorf, weil die SpVgg Schirmitz im Topspiel gegen den SV 08 Auerbach – na, klar – die Punkte teilte.