Der Verteidiger der Blue Devils Weiden hat während seiner aktiven Karriere für die Zeit danach vorgesorgt. Mitentscheidend dafür war für den Kanadier ein Schritt in ein Eishockey-Entwicklungsland, wie er im „Powerplay”-Podcast verriet.
James Bettauer ist kein Eishockeyspieler wie jeder andere, er ist kein Profi, der nur in Ergebnissen und Tabellen denkt. Der 32-jährige Kanadier von den Blue Devils Weiden ist Familienvater, Unternehmer und Teilzeit-Eishockey-Profi. Im Januar kam der Verteidiger aus dem Vorruhestand in die Oberpfalz, um die Blue Devils in der entscheidenden Saisonphase im Kampf um den Aufstieg in die DEL2 zu unterstützen. „Vielleicht erhalte ich noch ein Angebot, aber ich schließe es auch nicht aus, dass ich nach den Play-offs meine Karriere endgültig beende. Zwei Jobs neben der Familie unter einen Hut zu bekommen, kann ganz schön stressig sein”, sagte der bald zweifache Familienvater in der neuen Folge des Blue-Devils-Podcasts „Powerplay”.
Schon während seiner aktiven Karriere, Bettauer stand 351 Mal in der DEL für Hamburg, Augsburg, Straubing und Krefeld auf dem Eis, kümmerte er sich intensiv um die Zeit nach der aktiven Karriere. Deswegen wählte er 2019 bewusst den Schritt nach Großbritannien – quasi aus dem Eishockey-Mutterland über Deutschland in ein Entwicklungsland. „Bei den Sheffield Steelers gab es ein Programm, bei dem ich neben dem Sport meinen Business-Abschluss an der Uni machen konnte”, erläuterte Bettauer, der danach nicht lange fackelte und seine eigene Firma im Finanzsektor gründete. Daher heißt es nach dem Training für den Unternehmer derzeit nicht Kaffee trinken und Freizeit in der Stadt genießen, sondern: Homeoffice. „Wenn mich mein zweijähriger Sohn arbeiten lässt.”
Schon in der vergangenen Saison sprang Bettauer nur für die Play-offs bei einem deutschen Eishockey-Oberligisten ein: bei den Hannover Scorpions. Der Nord-Meister scheiterte im Halbfinale an den Starbulls Rosenheim, die im Finale bekanntlich den Blue Devils eine schmerzhafte Niederlage zufügten. Diese Geschichte soll sich aber laut Bettauer nicht wiederholen: „Ich bin hier, damit wir nach den Play-offs etwas zu feiern haben.”