In der aktuellen Metall-Tarifrunde will die IG Metall mit Warnstreiks den Druck erhöhen. Sie ruft zum bayernweiten Azubi-Streik auf.
Die IG Metall ruft ihre Mitglieder in der Metall- und Elektroindustrie zu flächendeckenden Warnstreiks ab Dienstag auf. Bayernweit beteiligen sich 21 Betriebe an den Warnstreiks der IG Metall. Zum ersten bayernweiten Azubi-Warnstreik erwartet die Gewerkschaft am Dienstag in Ingolstadt außerdem Tausende Auszubildende aus dem Freistaat. Nach einem Demonstrationszug vorbei am Audi-Werk spricht auf einer Kundgebung unter anderen Christiane Benner, Vorsitzende IG Metall, zu den jungen Menschen, heißt es einer Mitteilung der Gewerkschaft.
Neben sieben Prozent mehr Entgelt fordert die IG Metall eine Anhebung der Auszubildenden-Vergütungen um 170 Euro, weil Auszubildende unter den gestiegenen Kosten besonders leiden. Weitere Themen der IG Metall in der Tarifrunde sind eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen und die Ausweitung der Wahloptionen zwischen Zeit und Geld auf mehr Beschäftigte.
Die jeweils mehrstündigen Ausstände haben in einzelnen Betrieben schon um Mitternacht begonnen, wie die Gewerkschaft mitteilt. Da endete die Friedenspflicht in den Tarifverhandlungen für rund 3,9 Millionen Beschäftigte unter anderem im Maschinenbau und der Kfz-Industrie.
Bisher bietet der Arbeitgeberverband vbm erst ab Juli 2025 eine Tabellenerhöhung um 1,7 Prozent und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten, heißt es in der Pressemitteilung weiter. IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott sagt: „Das ist zu wenig, zu spät, und die Laufzeit ist zu lang. Nach diesem enttäuschenden Angebot starten wir jetzt unsere Warnstreiks, um die Verhandlungen in Bewegung zu bringen. Die Beschäftigten erwarten von ihren Arbeitgebern, dass ihre finanziellen Sorgen ernst genommen werden. Das werden sie bei den Warnstreiks unmissverständlich demonstrieren.”
Auch Betriebe in der Oberpfalz beteiligen sich an den Warnstreiks:
Die dritte Tarifverhandlung für die rund 870.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie findet am Mittwoch, 30. Oktober, in München statt. (Mit Material der DPA)