In allen Mitgliedstaaten der EU gilt ab Januar 2025 eine getrennte Sammelpflicht für Textilien. Das müsst ihr wissen.
Jede*r Europäer*in kauft durchschnittlich pro Jahr fast 26 Kilogramm Kleidung. Laut der Europäischen Umweltagentur landen etwa 11 Kilogramm davon im Müll. Lediglich 1 Kilogramm wird recycelt. Diesem Wegwerftrend will die EU entgegensteuern und den Recycling-Anteil von alten Textilien steigern. Deshalb ist ab 1. Januar 2025 eine getrennte Sammlung von Alttextilien für alle Mitgliedstaaten verpflichtend.
Konkret heißt das: Kommunen sollen ein separates System zur Sammlung von Alttextilien entwickeln. In Zukunft ist es also nicht mehr erlaubt, alte oder kaputte Textilien im Restmüll zu entsorgen. Bis die Kommunen so weit sind, solltet ihr folgendes beachten:
Bisher arbeiten kommunale Sammelstellen eng mit gemeinnützigen Institutionen wie den Maltesern und dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) zusammen. Sandro Galitzdörfer, Kreisgeschäftsführer des BRK vom Kreisverband Weiden und Neustadt/WN, gibt an, dass sowohl gut erhaltene Textilien als auch löchrige oder kaputte Sachen in den Altkleidercontainer dürfen. Er weist aber darauf hin, die Alttextilien jeweils in getrennten Tüten abzugeben.
Wer zerschlissene oder stark verschmutze Textilien im Restmüll entsorgt hat, kann dies auch weiterhin tun. Die Restmüllabfuhr kontrolliere aber stichprobenartig, ob Bürger*innen noch gut erhaltene Alttextilien über den Hausmüll entsorgen, teilt die Stadt Weiden mit. Sollte das wiederholt der Fall sein, kann es auch zu Bußgeldern kommen.
Der Fast Fashion Trend sorgt dafür, dass viele Textilien aus minderwertigen Fasern bestehen. Für diese gibt es aktuell keine geeigneten Recyclingverfahren, mit denen sich beispielsweise neue Kleidung herstellen lassen. Achtet deshalb darauf, überflüssigen Konsum zu vermeiden und kauft bewusster ein. Textilien mit dem Gütezeichen „cradle to cradle” lassen sich beispielsweise gut wiederverwerten. Ihr könnt euch auch bei Herstellern informieren, ob diese Reparaturservices anbieten. So habt ihr länger etwas von eurer Kleidung und tut gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt.