Das war nichts für schwache Nerven: Dank eines hochdramatischen 3:2-Erfolgs über den EC Bad Nauheim haben die Blue Devils Weiden diese Pre-Play-off-Serie für sich entschieden. Damit geht es für den Aufsteiger sensationell in die Play-offs.
Die Blue Devils Weiden haben am Sonntagabend das Do-or-die-Spiel der Pre-Play-offs gegen den EC Bad Nauheim in der DEL2 vor 2560 Zuschauern in der ausverkauften Hans-Schröpf-Arena mit 3:2 gewonnen. Damit stehen die Blue Devils im Play-off-Viertelfinale und treffen dort ab Mittwoch in einer Best-of-7-Serie auf die Krefeld Pinguine.
Im entscheidenden dritten Spiel der Best-of-3-Serie konnte Blue Devils-Coach Sebastian Buchwieser auf ein vollständiges Line-up setzen. Mit derselben Besetzung wie in den ersten beiden Duellen ging es ins alles entscheidende Match. Nicht mit dabei: Neal Samanski sowie die Langzeitverletzten Filin, Bohac und Heßler. Zwischen den Pfosten stand erneut Felix Noack, dem Buchwieser abermals das Vertrauen schenkte.
Die Blue Devils legten los wie die Feuerwehr und setzten die Gäste aus Hessen von der ersten Sekunde an unter Druck. Weiden machte das Spiel schnell, ließ die Scheibe laufen und nagelte Bad Nauheim regelrecht in deren Drittel fest. Nach gut zwei Minuten belohnten sich die Gastgeber: Ein sehenswerter Spielzug, ein eiskalter Abschluss – David Elsner brachte die Oberpfälzer mit 1:0 in Front. Doch damit nicht genug. Weiden blieb am Drücker, dominierte das Geschehen und setzte nach. Als sich nach acht Minuten die erste Überzahl bot, zögerten die Hausherren nicht lange.
Die Formation stand blitzschnell, der Puck lief wie am Schnürchen – bis Luca Gläser freigespielt wurde und trocken zum 2:0 vollstreckte. Erst danach fanden die Gäste besser ins Spiel und durften sich selbst im Powerplay versuchen. Doch die Blue Devils verteidigten clever – und setzten in Unterzahl sogar eigene Nadelstiche. Ein schneller Gegenangriff zwang Bad Nauheim zu einem Foul, wodurch die numerische Überlegenheit direkt verpuffte. Bis zur ersten Sirene blieben die Hausherren weiterhin das gefährlichere Team.
Die Roten Teufel aus Bad Nauheim kamen mit mehr Schwung aus der Kabine und versuchten, die Weidener in die Defensive zu drängen. Die Abschlüsse waren aber kein Problem für Felix Noack, der alles entschärfte, was auf seinen Kasten kam. Die Blue Devils ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, verlegten sich aufs Kontern – und das mit Erfolg. Nach vier Minuten schlugen sie eiskalt zu: Fabian Ribnitzky entwischte der Defensive, zog ab und stellte auf 3:0.
Danach hielten die Hausherren die Gäste weitestgehend vom eigenen Tor fern, standen kompakter als noch im ersten Drittel und ließen nur wenig zu. Bad Nauheim rannte an, doch große Chancen waren Fehlanzeige. Auf der Gegenseite setzten die Blau-Weißen immer wieder Nadelstiche, doch Gerald Kuhn hielt sein Team mit einigen starken Paraden im Spiel. Gerade als alles auf eine beruhigende Pausenführung hindeutete, kam dann doch noch ein Dämpfer: 38 Sekunden vor der Sirene fand Bad Nauheim eine Lücke und verkürzte auf 1:3.
Im Schlussdrittel hätte man eigentlich ein Powerplay auf Bad Nauheimer Seite erwartet, doch die Blue Devils verteidigten konsequent, ließen kaum etwas zu und hielten die Gäste auf Distanz. Selbst in doppelter Überzahl fand Bad Nauheim kein Durchkommen – und das, obwohl Coach Pellegrims bereits zehn Minuten vor Schluss ein Risiko einging und seinen Goalie vom Eis nahm.
Fünf Minuten vor dem Ende setzte er erneut alles auf eine Karte, zog den Torhüter und schickte einen zusätzlichen Feldspieler aufs Eis. Diesmal zahlte sich das Risiko aus: Hickmott nutzte die nummerische Überlegenheit und brachte die Roten Teufel mit dem 2:3-Anschlusstreffer wieder ins Spiel. Die Spannung war zurück. Bad Nauheim hielt den Druck in den Schlussminuten hoch, doch die Blue Devils brachten den knappen Vorsprung über die Zeit.