Die Dresdner Eislöwen gelten als Meisterschaftsfavorit in der DEL2. Dennoch lieferten die Blue Devils Weiden in Sachsen ein starkes Auswärtsspiel ab und holten hochverdient einen Zähler. Auch, weil diesmal die Effizienz passte.
Die Blue Devils Weiden haben am sechsten Spieltag der DEL2 ihren siebten Punkt geholt. Die Partie bei den Dresdner Eislöwen ging vor 2820 Zuschauern zwar mit 2:3 nach Penaltyschießen verloren, doch der Neuling zeigte erneut eine sehr couragierte Leistung, war mindestens ebenbürtig und entführte durch das Remis nach 60 Minuten hochverdient einen Zähler aus Sachsen.
„Das war eine kämpferische Top-Leistung meiner Mannschaft, vor allem im dritten Drittel. Wir freuen uns über den einen Punkt, den wir mitnehmen, es hätten aber auch gerne zwei oder drei Punkte sein dürfen“, war Blue-Devils-Coach Sebastian Buchwieser bei der Pressekonferenz mit dem Auftritt seiner Mannschaft sehr zufrieden. Auch sein Dresdner Pendant Niklas Sundblad war vom Auftritt der Gäste angetan: „Weiden hat das sehr gut gemacht. Man merkt einfach, dass sie mit viel Vertrauen und Selbstverständnis auftreten. Sie scheinen dort weiterzumachen, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört haben.“
Vor dem ersten Bully erlebten die Liebhaber von 90er-Jahre-Musik einen emotionalen Flashback: Anlässlich des Familientags der Eislöwen schmetterten „Bell Book & Candle” ihren Schmachtfetzen „Rescue me” aufs Eis des Dresdner Eisstadions. Angesichts des Alters dieses Songs, dürften aufseiten der Blue Devils maximal noch Coach Sebastian Buchwieser oder Sportlicher Leiter Jürgen Rumrich anno dazumal in der Diskothek (für die Generation Elias Pul: So nannte man damals noch die „Clubs”) zu diesem Hit die damals Angebete angetanzt haben.
Diese musikalische Zeitreise schien die Weidener aber auch auf dem Eis zu animieren, denn der Aufsteiger hatte den weitaus bessern Start in die Begegnung. Gekrönt wurde dieser starke Start durch den Führungstreffer von Luca Gläser schon nach etwas mehr als vier Minuten. Allerdings hätte man von Danny aus den Birken im Tor der Eislöwen durchaus erwarten dürfen, dass er Gläsers Schüsschen, mehr war es nicht, als ehemaliger deutscher Nationaltorhüter schon abwehrt. Wie dem auch sei, das Thema Effizienz scheinen sie im Blue-Devils-Lager mit einer Reihe an „Eier”-Toren von der Agenda streichen zu wollen. Schon am Freitag beim Sieg gegen Freiburg hatte Pul ein Tor mit der Rückhand erzielt, das nicht zwingend fallen muss.
Die Gäste vergaben weitere gute Möglichkeiten und kassierten kurz vor Drittelende die Quittung: Tomas Sykora glich für die Gastgeber in Überzahl aus, als Tom Schwarz eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste. Das 1:1 nach 20 Minuten war leistungsgerecht, nach dem starken Start der Blue Devils steigerten sich die favorisierten Eislöwen mit zunehmender Spieldauer.
Der Mittelabschnitt war ein Spiegelbild des ersten Durchgangs – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Dieses Mal waren die Dresdner über weite Strecken das bessere Team, verzeichneten viel mehr Abschlüsse. Der Führungstreffer durch Youngster Felix Krüger von der blauen Linie war folgerichtig und verdient. Goalie Daniel Allavena war dabei die Sicht verstellt.
Die Blue Devils waren in dieser Phase nicht mehr so aggressiv im Forechecking und schafften es zu selten, für Entlastung zu sorgen. Doch analog zu den Eislöwen im ersten Drittel, schwammen sich die Weidener gegen Ende des mittleren Durchgangs frei und kamen durch einen schnellen Gegenstoß zum Ausgleich. Daniel Bruch und Elias Pul spielten Doppelpass, Bruch verlud aus den Birken und netzte ein.
Im Schlussabschnitt und in der Verlängerung blieb die Begegnung eng, jedes Team hätte den entscheidenden Treffer landen können. Weiden hatte leichte Vorteile, doch das letzte Risiko fehlte in den Aktionen, so dass der eine sichere Zähler durch das 2:2 nach 60 Minuten gerne mitgenommen wurde. Im Penaltyschießen scheiterten Luca Gläser und David Elsner auf Weidener Seite, während LeBlanc und Sykora für Dresden den Sieg sicherstellten.