Zweimal liegen die Blue Devils Weiden im Heimspiel der DEL2 gegen den ESV Kaufbeuren zurück, doch ein fulminantes Schlussdrittel mit vier Treffern bringt am Ende doch noch den dritten Erfolg aus den vergangenen vier Partien.
Die Blue Devils Weiden haben am Sonntagabend das Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren in der DEL2 vor 2018 Zuschauern mit 5:3 gewonnen. Dabei lag der Aufsteiger bis sieben Minuten vor der Schlusssirene noch mit 2:3 in Rückstand.
Im Vergleich zum letzten Spiel entspannte sich die Personalsituation der Blue Devils merklich. Mit Filin, Gläser und Khaidarov kehrten gleich drei Akteure ins Lineup zurück. Dennoch musste Weiden weiterhin auf Ribnitzky und Heßler verzichten, die verletzungsbedingt fehlten. Einfallsreichtum war in der Defensive gefragt: Filin verteidigte an der Seite von Muck, da Serikow für die Passau Black Hawks im Einsatz war.
Die Blue Devils legten stark los und setzten Kaufbeuren früh unter Druck. Torhüter Daniel Fießinger, einer der stärksten Goalies der Liga, geriet dabei ordentlich ins Schwitzen, hielt seine Mannschaft aber mit einigen starken Paraden im Spiel. Doch dann der erste Dämpfer für Weiden: Eine unnötige Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis brachte den Spielfluss ins Stocken. Die Gastgeber überstanden die Unterzahl jedoch schadlos – und wenig später durfte der heimische Anhang jubeln.
David Elsner mit dem Auge für die Situation, ein traumhafter Pass, und Tyler Ward vollendete eiskalt zum verdienten 1:0. Kaufbeuren zeigte sich vom Rückstand jedoch unbeeindruckt und riss das Spielgeschehen an sich. Die Gäste agierten nun dominanter, während Weiden den Weg zur Strafbank einfach nicht vermeiden konnte. Diese Nachlässigkeit rächte sich schließlich in doppelter Unterzahl: Der Goldhelm der Allgäuer schlug zu und glich die Partie aus – das Momentum kippte spürbar in Richtung der Gäste.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts neutralisierten sich die Teams weitgehend, und klare Chancen blieben Mangelware. Erst als die Blue Devils etwas mehr Druck aufbauen konnten, kam Bewegung ins Spiel – allerdings zu ihren Ungunsten. Ein folgenschwerer Fehler im Aufbauspiel brachte Kaufbeuren in Position: Watson schnappte sich den Puck und ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, um die Gäste eiskalt in Führung zu bringen. Die Blue Devils reagierten und kämpften sich zurück, erarbeiteten sich mehr Spielanteile und auch die eine oder andere Möglichkeit. Doch selbst in Überzahl fehlte die nötige Präzision, um den Ausgleich zu erzwingen.
Der Schlussabschnitt startete mit einem Paukenschlag für die Blue Devils. Knapp drei Minuten waren gespielt, da brachte Samanski die Hausherren mit seinem Ausgleichstor zurück ins Rennen. Doch die Freude währte nur kurz: Im direkten Gegenzug schlug Lagace zu und stellte die Führung für Kaufbeuren wieder her. Die Antwort der Blue Devils? Noch mehr Tempo, noch mehr Druck. Weiden setzte den Gästen massiv zu und zwang sie tief ins eigene Drittel.
Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten: Daniel Bruch schob eiskalt zum erneuten Ausgleich ein. Doch damit nicht genug – die Blue Devils wollten mehr. Vier Minuten vor dem Ende war es ausgerechnet der gebürtige Kaufbeurer Fabian Voit, der das Spiel drehte und mit seinem Treffer die Arena in ein Tollhaus verwandelte. 50 Sekunden vor dem Ende entschied Neal Samanski die Partie endgültig mit einem Treffer ins verwaiste Kaufbeurer Tor.