Streit um Sperrstunde: Disco „Hashtag” bleibt vorerst geschlossen | Weiden24

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Wann die nächste „Hashtag”-Party steigt, ist noch unklar. (Archivbild: Sebastian Reiter)
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Wann die nächste „Hashtag”-Party steigt, ist noch unklar. (Archivbild: Sebastian Reiter)

Streit um Sperrstunde: Disco „Hashtag” bleibt vorerst geschlossen

Der Club „Hashtag” in der Judengasse legt eine Zwangspause ein. Grund dafür ist ein Rechtsstreit um eine vorgezogene Sperrstunde mit der Stadt Weiden. „Hashtag”-Besitzer Daniel Zienert fehlt das Verständnis.

Von Claudia Moser und Leon Karwath

In den nächsten Monaten wird es still in der Weidener Judengasse. Der Club „Hashtag” gab vergangene Woche in einem Beitrag auf seinem Instagram-Profil bekannt: Bis auf Weiteres schließt die Discothek. Der Grund: Die Stadt Weiden zog die Sperrzeit des Clubs von 5 Uhr morgens auf 2.30 Uhr vor, mit einer Karenzzeit zum Austrinken der Getränke bis 3 Uhr. Für „Hashtag”-Besitzer Daniel Zienert eine „absolute Katastrophe”, wie er im Gespräch mit Weiden24 sagt. Nicht nur seine Existenz sei bedroht, die Schließung „macht die Weidener Altstadt unattraktiv für junge Leute”, sagt der 39-Jährige. Für eine Stadt, die sich als Studentenstadt präsentiere, sei das ein radikaler Schritt.

Polizeieinsätze vor dem Club

Die Stadt Weiden wirft dem Club vor, für über 70 Prozent aller Polizeieinsätze, die sich im Zusammenhang mit Diskotheken in Weiden abgespielt haben, verantwortlich zu sein. 2023 soll es zu 40 Einsätzen im Umfeld des Clubs gekommen sein. Nur einer sei in der Disco passiert, erklärt Daniel Zienert, der Rest habe sich vor der Tür, in der Altstadt oder im Max-Reger-Park abgespielt. Oberbürgermeister Jens Meyer erklärt, die Stadt habe die Pflicht, für die örtliche Sicherheit zu sorgen. Straftaten und Lärmbelästigung seien vor dem Club „leider ein Dauerthema”. Auch in der Bürgerversammlung und danach wäre die Stadtverwaltung mehrfach aufgefordert worden, „endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen”.

Doch wieso 2.30 Uhr? Laut der Bayerischen Gaststättenverordnung können Gemeinden aufgrund eines „öffentlichen Bedürfnisses” den Beginn der Sperrzeit vorverlegen. Auf Nachfrage erklärt Pressesprecherin Christina Geiger: „Nach den polizeilichen Feststellungen fanden die meisten sicherheitsrechtlichen Vorfälle und in Folge polizeilichen Einsätze nach 3 Uhr statt.” Bei einer früheren Schließung sei zu erwarten, dass Besucher*innen weniger alkoholisiert seien und es deshalb zu weniger Störungen komme. Für Daniel Zienert steht fest: Das Problem hängt weder mit der Uhrzeit noch mit dem Ort zusammen. „Es wird sich einfach auf andere Orte verlagern”, sagt der Club-Besitzer.

Lösung oder Verlagerung des Problems

Für ihn lohne es sich nicht, von 23 bis 2.30 Uhr aufzusperren. Denn junge Erwachsene gehen meist erst zwischen Mitternacht und 1 Uhr feiern. Fast jedes Wochenende herrscht um diese Zeit Einlassstop in der Disco. „Ich glaube, es ist gefährlicher, wenn um diese Zeit die Hütte voll ist und ich dann das Licht anmache.” Deshalb habe er sich dazu entschieden, den Club vorerst geschlossen zu lassen. Oberbürgermeister Jens Meyer bedauere die Schließung des „Hashtags”: „Das war keineswegs in unserem Interesse”, erklärt er auf Nachfrage von Oberpfalz Medien.

Wiedereröffnung erst in mehreren Monaten

Wann im „Hashtag” wieder gefeiert werden kann, ist unklar. Daniel Zienert möchte erst den Ausgang des Gerichtsverfahrens abwarten. „Das kann einige Monate, wenn nicht sogar ein halbes Jahr lang dauern.”

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