Zwei mutmaßliche Vergewaltigungen binnen kurzer Zeit haben in Regensburg für Aufsehen gesorgt. Nun ist klar: Der erste Fall vom 19. Januar ist erfunden. Die Frau hat es zugegeben. Jetzt wird gegen sie ermittelt.
Zwei mutmaßliche Vergewaltigungen binnen kürzester Zeit in Regensburg haben eine Debatte über Sicherheit und „No-Go-Areas” entstehen lassen. Nun ist klar: Der erste Fall ist erfunden. Das gab das Polizeipräsidium Oberpfalz am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach ermittelt man jetzt wegen „Vortäuschens einer Straftat”. Die Ermittlungen hatten falsche Angaben der 27-jährigen Frau aufgedeckt, die ein vermeintliches Sexualdelikt am 19. Januar in der Nähe des Regensburger Bahnhofs angezeigt hatte.
Die Frau gab damals an, von zwei „arabisch aussehenden” Männern angesprochen und am helllichten Tag vergewaltigt worden zu sein. Die Ermittler deckten laut der aktuellen Polizeimeldung aber „verschiedene Widersprüche” auf. Ein Zeuge etwa, der sich zum Zeitpunkt der angeblichen Tat in der Nähe des angeblichen Tatorts befand, hatte nichts beobachtet, was die Behauptungen der Frau bestätigen würde. Auch Videoaufnahmen und Spurenlage sorgten für Widersprüche. An diesem Freitag räumte die Frau bei einer erneuten Vernehmung ein, falsche Angaben gemacht zu haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sie.
Am 25. Januar hatte zudem eine 29-jährige Frau angegeben, von zwei Männern in der Nähe des Bahnhofs vergewaltigt worden zu sein. Kurz darauf wurden zwei verdächtige Männer, die in einer Asylunterkunft in Regensburg leben sollen, verhaftet. Wegen dieser beiden Fälle, von denen sich nun einer als falsch herausgestellt hat, war in Regensburg eine Diskussion um das Sicherheitsgefühl im Umfeld des Bahnhofes entbrannt. Die Polizei sprach von einem „Brennpunkt”, die Kriminalität habe dort in den vergangenen beiden Jahren zugenommen.