Gefährlicher Trend: Jugendliche in der Oberpfalz konsumieren Lean | Weiden24

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vor 2 Tagen
Die Droge aus Hustensaft und Softdrink hat viele Namen. Charakteristisch ist die lila Farbe. (Symbolbild: Irina Kozel /stock.adobe.com/KI generiert)
Die Droge aus Hustensaft und Softdrink hat viele Namen. Charakteristisch ist die lila Farbe. (Symbolbild: Irina Kozel /stock.adobe.com/KI generiert)
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Die Droge aus Hustensaft und Softdrink hat viele Namen. Charakteristisch ist die lila Farbe. (Symbolbild: Irina Kozel /stock.adobe.com/KI generiert)

Gefährlicher Trend: Jugendliche in der Oberpfalz konsumieren Lean

Vor ein paar Wochen musste ein damals 14-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg reanimiert werden, nachdem er bewusstlos wurde. Der Grund: Eine gefährliche Mischung aus Hustensaft und Softdrink.

Hustensaft mit Sprite: Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist diese Mischung, Lean genannt, in den vergangenen Jahren als Trenddroge bekannt geworden. Dass das Experimentieren mit Arzneien mittlerweile auch in der Oberpfalz angekommen ist, zeigt ein Fall aus dem Landkreis Regensburg: Ein zum Tatzeitpunkt 14-Jähriger musste in einem Krankenhaus reanimiert werden, nachdem er Lean konsumierte und bewusstlos wurde.

Das ist „Lean”

Lean, auch Purple Drank genannt, besteht typischerweise aus verschreibungspflichtigem, besonders starkem Hustensaft, der meistens mit Limonade gemischt wird. Oftmals werden zerkrümelte Bonbons hinzugegeben.

Fast alle Mischungen enthalten den Wirkstoff Codein, der in Hustensaft zu finden ist. Durch Codein tritt ein Gefühl von Entspannung und Euphorie ein.

„Bei sehr hohen Dosen kann es jedoch zu einer tödlichen Atemlähmung kommen, insbesondere wenn Lean mit starken Schlaf- oder Beruhigungsmitteln sowie Alkohol kombiniert wird”, erklärt Steinmetz. Dr. Fabian Pitter Steinmetz, Toxikologe bei der Österreichischen Gesellschaft für Toxikologie.

Vor allem Jugendliche betroffen

Es seien vor allem Jugendliche und junge Erwachsene betroffen, die zu Drogen und Suchtproblemen neigen. Das liegt laut Eva Vitzthum, Sozialpädagogin bei der Caritas-Suchtambulanz Weiden, vor allem daran, dass sie sich oft selbst finden und ausprobieren wollen.

„In vielen Songs von deutschen Rappern kommen Drogen und Schmerzmittel vor. Das kann vor allem bei einem jüngeren Publikum den Eindruck erwecken, dass die Einnahme von Drogen und Schmerzmitteln normal ist und zum coolen und erfolgreichen Lebensstil dazugehört”, sagt Vitzthum.

Dunkelziffer höher

Zwar habe es in den vergangenen Jahren im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz lediglich drei bestätigte Fälle mit der Mischung Lean gegeben, bestätigt Michael Zaschka, Polizeihauptkommissar vom Polizeipräsidium. Die Dunkelziffer sei aber vermutlich höher.

Die Oberpfälzer Polizei rät: Bei vermeintlich harmlosen Trends gilt es generell vorsichtig zu sein, eine klare Haltung zu entwickeln und den Freundeskreis bewusst zu wählen. Immerhin: „Die meisten Jugendlichen lernen dann aber mit der Zeit, was ihnen guttut und was nicht”, sagt Eva Vitzthum.

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