Drama, Baby! Die ersten Relegationsspiele hatten es wirklich in sich: Spektakuläre Tore, unglückliche Eigentore – und vor allem jede Menge Verlängerungen und Elfmeterschießen. Und dann war da ja noch dieses eine Spiel in Waldershof ...
Ein normaler Mensch hat ja viele Probleme, die er in seinem Leben so meistern muss. Etwa der Handyakku, der ist ja immer viel zu schnell leer. Oder das Stromkabel, das man fürs Arbeiten daheim braucht, da fehlen ja immer ein paar Meter, um das Werkzeug mit Strom zu versorgen. Und natürlich ist der Urlaub immer schön, aber auch immer zu kurz. Ja, da hilft nur eins: eine Verlängerung. Die ist – außer es geht um den Vertrag von Leroy Sané bei den Bayern, mögen hier jetzt einige einwerfen – nämlich schon eine tolle Sache.
Und damit sind wir in der aktuellen Relegation, die ja schon für sich eine Verlängerung der Saison ist. Gleich sechs Entscheidungsspiele im Fußballkreis Amberg/Weiden gingen in die Verlängerung, fünf davon wurden gar erst im Elfmeterschießen entscheiden. Jede Menge Extra-Minuten, die von den Mannschaften auch gut genutzt wurden – für Tore, Eigentore und Rote Karten. Allein in einem Spiel gab's vier Platzverweise, unter anderem für einen Torhüter, der dann von einem Feldspieler vertreten werden musste. Machte aber nichts, der Bergsteiger Enes Husak hielt dann im Elfmeterschießen zwei Strafstöße.
Dass es für das ganz große Drama keine Verlängerung braucht, bewies der Spielleiter der Kreisliga 2 Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel. Der hat es nämlich geschafft, dass das entscheidende Spiel um die Meisterschaft am allerletzten Spieltag ausgetragen wird. Da traf der Tabellenführer TSV Waldershof auf den Tabellenzweiten FC Tirschenreuth. Weil so viele Zuschauer, 1300 waren es, kamen, musste das Spiel eine Viertelstunde später angepfiffen werden. Mit dem 4:1-Sieg holte sich Waldershof den Meistertitel. Und die Tirschenreuther? Müssen jetzt in die Relegation. Wollen sie in die Bezirksliga aufsteigen, müssen sie wohl drei Spiele gewinnen. Diese Saisonverlängerung würden sie wahrscheinlich sehr gerne mitnehmen.