Durch einen unglaublichen Kampf mit extrem ausgedünnten Aufgebot entführen die Blue Devils Weiden am Freitagabend völlig verdient einen Punkt aus Rosenheim. Erst in der Verlängerung konnte der Favorit die Partie für sich entscheiden.
Die Blue Devils Weiden haben das Auswärtsspiel in der DEL2 gegen die Starbulls Rosenheim am Freitagabend im ROFA-Stadion vor 4073 Zuschauern mit 3:2 nach Verlängerung verloren.
Die Personalsituation der Blue Devils spitzte sich vor dem Spiel dramatisch zu. Eine Krankheitswelle reduzierte den Kader von Sebastian Buchwieser auf lediglich 14 Feldspieler. Sechs davon stehen zudem erst seit kurzer Zeit im Aufgebot, mit Ralf Herbst wurde sogar ein Spieler aus dem Eishockey-Ruhestand reaktiviert. Es fehlten in Rosenheim verletzt oder erkrankt: Filin, Jermain, Rubes, Schmidt, Schiemenz, Thal, Tsekos, Vinzens, Vogt, Ward, Edfelder, Kolb, Marusch, Pokorny und Noah Samanski.
Von den massiven Personalsorgen der Weidener war im ersten Drittel kaum etwas zu sehen. Die neu formierten Blue Devils begegneten dem Gastgeber und Tabellendritten Rosenheim in einer zerfahrenen Partie auf Augenhöhe. Torchancen blieben zunächst auf beiden Seiten rar, das Wenige vor dem Weidener Tor entschärfte Simon Wolf, der diesmal den Vorzug vor Felix Noack erhielt, souverän. Mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Devils mehr Kontrolle und erspielten sich gute Möglichkeiten. Die beste nutzte Luca Gläser in der 16. Minute nach einem Alleingang, vorbereitet von Bohac und Neuzugang Voyer. Kurz darauf verpasste der Weidener Goldhelm das 2:0 nur haarscharf. Mit der knappen Führung ging es in die erste Drittelpause.
Rosenheim kam mit viel Druck aus der Kabine und erspielte sich zu Beginn des zweiten Drittels mehrere gute Chancen. Die Blue Devils überstanden diese Phase – inklusive einer Unterzahl – jedoch unbeschadet und setzten anschließend selbst wieder offensive Akzente. In der 33. Minute war Simon Wolf erstmals geschlagen: Nach einem scharfen Pass von Vollmayer durch den Slot musste Starbulls-Angreifer Charlie Sarault nur noch den Schläger hinhalten. Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Drittelpause.
Zu Beginn des Schlussdrittels mussten die Blue Devils erneut ein Powerplay der Starbulls überstehen – und taten das, auch dank mehrerer starker Paraden von Simon Wolf, der wieder eine überzeugende Leistung zeigte. Das extrem ausgedünnte Weidener Aufgebot stemmte sich anschließend nach Kräften gegen die Angriffe der Gastgeber, kam selbst jedoch nur noch selten zu Entlastung und eigenen Offensivaktionen. Auch den Starbulls fiel gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Devils lange wenig ein. Knapp eine Minute vor dem Ende schien der Weidener Traum vom Punktgewinn nach einem schön herausgespielten Treffer von Dominik Tiffels geplatzt. Doch die Devils gaben sich nicht geschlagen: Ausgerechnet Neuzugang Alex-Olivier Voyer erzwang mit seinem ersten Treffer für Weiden die Verlängerung.
In der Verlängerung hatte das Heimteam ein leichtes Chancenplus und nutzte dieses eine Minute vor dem Ende: Maximilian Adam verwertete eine gute Möglichkeit und sicherte Rosenheim den Extrapunkt.