Weiden feiert zum ersten Mal den Christopher Street Day. Rund 300 Teilnehmer*innen marschieren durch die Innenstadt und setzen ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt.
Weiden hat am Samstag zum ersten Mal einen Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Rund 300 Teilnehmer*innen zogen vom Jugendzentrum durch die Innenstadt bis in den Max-Reger-Park. Die Straßen und Plätze füllten sich mit Menschen, die ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen wollten.
Bei der Auftaktkundgebung betonte Antonia Raithel vom Jugendtreff PlanB, warum ein CSD wichtig ist: „Es ist ein Ort, an dem jede*r so sein kann, wie er oder sie ist – ohne Angst und ohne Verurteilung.“ Sie warnte vor zunehmenden rechten Strömungen und rief alle dazu auf, aktiv gegen Diskriminierung einzutreten: „Widersprecht, wenn ihr Hass hört.“
Entlang der Route reagierten viele Menschen positiv. Aus Fenstern und Cafés wurde gewunken, gefilmt und applaudiert. Skandiert wurden sowohl klassische Pride-Slogans wie „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“ als auch antifaschistische Rufe wie „Siamo tutti antifascisti“. Für viele war der erste CSD in Weiden ein starkes Zeichen. Erwin Balko (26) vom Awareness-Team brachte es auf den Punkt: „Das gibt einem Hoffnung.“
„Es gab keine Vorfälle und keine Straftaten. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf“, erklärte Andreas Sennert, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Weiden. Ein Zwischenfall ereignete sich im Vorfeld in der Christian-Seltmann-Straße. Ein junger Mann wollte offenbar einen Sticker mit rechter Symbolik anbringen und wurde gegenüber einer Person handgreiflich. Derzeit prüft die Polizei, ob ein Zusammenhang mit dem CSD besteht.