Wer steht bei der Bundestagswahl am 23. Februar im Wahlkreis 234 zur Wahl? Welche Themen treiben sie an? Wir stellen die Direktkandidat*innen vor. Für Die Grünen tritt die 57-jährige Anne Droste an.
Stellen sie sich kurz vor – warum sollten junge Leute Sie wählen?
Ich bin die grüne Bundestags-Direktkandidatin. Meine Name ist Anne Droste, ich bin 57 Jahre alt. Von Beruf bin ich Intensivkrankenschwester. Ich bin verheiratet, habe vier Kinder, zwei Rauhaardackel und meine Kinder, die sagen mir schon, was für junge Menschen wichtig ist.
Ihr größtes politisches Vorbild?
Rita Süssmuth: „Wer nicht kämpft, der hat schon verloren.” Und der europäische Gedanke, da war sie ihrer Zeit voraus. Alle Menschen sollen in Frieden und Freiheit leben können.
Ihr größtes Anliegen für die Region?
Ich wünsche mir für die Region eine richtig gute medizinische Versorgung. Und gerade, was Gesundheitsvorbeugung angeht, also Krankheiten zu verhindern, da haben wir noch viel Luft nach oben.
Mit welcher Partei würden Sie zusammenarbeiten und mit welcher nicht?
Grundsätzlich mit allen demokratischen Parteien würden wir zusammenarbeiten.
Welcher Punkt aus Ihrem Wahlprogramm ist für Sie der wichtigste?
Klimaschutz. Die Klimakrise ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Und gerade für unsere jungen Menschen brauchen wir eine Perspektive, eine Lebensgrundlage für die Zukunft.
Wie verhindern Sie, dass alles noch teurer wird?
Wir brauchen steuerliche Entlastungen. Das Leben muss wieder bezahlbar werden. Anfänglich kann man auch auf Grundnahrungsmittel die Mehrwertsteuer senken. Und auf einfache Hygieneartikel.
Wie soll Deutschland mit dem Thema Mindestlohn umgehen?
Jeder Mensch soll von seiner Arbeit leben können. Und Mindestlohn ist deshalb extrem wichtig.
Wie schaffen Sie bezahlbare Wohnungen?
Also ich selber habe in einer Genossenschaftswohnung gewohnt. Das war meine allererste Wohnung, von meinem Ausbildungsgehalt mit 18. Wir brauchen sozialen Wohnungsbau und wir brauchen Genossenschaftswohnungen. Die sind Non-Profit-Unternehmen und das ist absolut wichtig.
Wie wollen Sie Ausbildung und Studium fairer machen?
Ausbildung und Studium darf nicht in Abhängigkeit stehen vom Geldbeutel der Eltern. Wir müssen das BAföG auf jeden Fall anheben. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, auch für unsere Auszubildenden, für unsere Studenten. Da muss alles dafür getan werden, um die Zukunft für unsere Jugendlichen zu stärken.
Ein Tempolimit auf der Autobahn ist ...?
... längst überfällig. Wir fahren entspannter und wir werden sofort Verkehrstote damit reduzieren.
Wie kann man den öffentlichen Nahverkehr verbessern?
Das ist auf dem Land tatsächlich ein großes Problem. Nichtsdestotrotz, wir müssen in die Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs investieren. Das ist auch schon gemacht worden, ich bin ja begeisterter Bahnfahrer. Auf jeden Fall brauchen wir weiterhin das Deutschlandticket, am liebsten das 9-Euro-Ticket.
Wie sollte Deutschland mit aktuellen weltweiten Konflikten umgehen?
Wir brauchen ein starkes Europa und müssen mit einer starken europäischen Stimme gemeinschaftlich sprechen.
Wie wichtig ist Klima- und Umweltschutz?
Klima- und Umweltschutz ist absolut wichtig. Wir leiden jetzt schon unter den Folgen des Klimawandels. Das sehen wir in den Krankenhäusern. Wir haben jedes Jahr tausende von Hitzetoten. Gerade kleine Kinder und ältere Menschen sind da jetzt schon betroffen. Wir brauchen eine lebenswerte Grundlage für die folgenden Generationen.
Wie gehen Sie mit Migration und Integration um?
Wir haben einen unglaublich hohen Fachkräftemangel. Wir brauchen Migration. Die Menschen, die sich bei uns nicht integrieren lassen wollen, die eine Straftat begehen, die haben kein Recht mehr, hier in Deutschland zu leben.
Welche drei Werte beschreiben Ihre politische Arbeit am besten?
Ich bin beharrlich, ich bin loyal und ich kann anpacken.