Was seit der Grundsteinlegung am 20. August als erstes Gebäude im Auerbacher Gewerbegebiet Saaß entsteht, ist nur ein Teil des Gesamtkomplexes, nämlich die Produktionshalle, vor allem für Cherry-MX-Schalter in Tastaturen. Nebenan wird noch das Verwaltungsgebäude in die Höhe wachsen. Hier laufen derzeit erst die Arbeiten an der Bodenplatte.
Bauherrn sind auf dem 20.000 Quadratmeter großen Areal die Auerbacher Unternehmer Ilhan und Gökhan Altincik. Die Brüder haben für die Finanzierung dieses Projekt eigens die Altincik Holding gegründet. Sie vermietet die Gebäude dann an die Firma Cherry. Die Holding habe hier 12,5 Millionen Euro investiert, sagte Geschäftsführer Ilhan Altincik auf AZ-Nachfrage. Eine Million in das Grundstück und die Erschließung, den Rest in die Bauarbeiten. Zwar hätten Finanzexperten den Brüdern von diesem Engagement abgeraten („zu wenig Rendite, zu hohes Risiko”), man habe sich aber trotzdem dafür entschieden, so Ilhan Altincik, „denn Cherry ist eine gesunde Firma”. Zudem wolle man „der Stadt etwas zurückgeben und den Menschen hier helfen”.
Bei einer kalkulierten Laufzeit von 16 bis 20 Jahren sei der Mietvertrag tatsächlich „nicht der große Renditebringer”. Doch der professionelle Ablauf der Bauarbeiten unter der Regie der Michelfelder Firma HD Bau als Generalunternehmer, der unermüdliche Einsatz des Auerbacher Bürgermeisters Joachim Neuß und das Verhalten der Vereinigten Sparkassen als Finanzpartner böten viel Grund zur Freude, sagte Altincik in seiner Rede zum Richtfest. „Wir wünschen Cherry eine goldene Zukunft.”
Den Richtspruch leitete Martin Rogler, Geschäftsführer der MR Bedachungs GmbH aus Baiersdorf bei Erlangen, im breiten Dialekt und mit einer zwischen Franken und Oberpfälzern populären Spitze ein: „Ihr Moosbüffel seid doch selber schuld, wenn ihr an Franken für eiern Richtspruch huld.” In gereimter Form ließ er alle am Bau Beteiligten hochleben, inklusive Architekt Max Küfner (RK Next Architekten, Bayreuth), der ein „höchst elegantes” Gebäude geplant habe.
Cherry-Geschäftsführer Rolf Unterberger sieht die entstehende Firmenzentrale als Basis für weitere Innovationen sowie das Wachstum der Firma in aller Welt. „Und sie stärkt unsere Corporate Identity.” Bürgermeister Joachim Neuß erinnerte daran, dass auch das Landratsamt Nachtschichten eingelegt habe, um alle Genehmigungsfragen pünktlich abzuarbeiten. Der Auerbacher Stadtrat werde am 27. Februar mit dem Beschluss zur Erschließung des Gewerbegebiets Saaß seinen Beitrag leisten zu einer „wunderbaren Zusammenarbeit nur mit lokaler und regionaler Kraft”.
Die kirchliche Segnung geschah durch den katholischen Dekan Markus Flasinski und die evangelische Pfarrerin Helga von Niedner. Sie baten darum, „dass die Menschen gut und gerne hier arbeiten, unter Gottes Schutz und mit seinem Segen”.