Viermal haben Beamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus am Wochenende per Haftbefehl gesuchte Männer in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Zwei weitere Straftäter bezahlten ihre Schulden und durften weiterreisen.
Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag unmittelbar nach Mitternacht verzeichnete die Bundespolizei Waidhaus ihren ersten Fahndungserfolg mit einem internationalen Haftbefehl, einer sogenannten Red Notice. Wie die Polizei in ihrer Pressezusammenfassung schreibt, hatten ukrainische Behörden gegen einen 29-Jährigen einen internationalen Haftbefehl wegen Trunkenheit im Verkehr mit Todesfolge erlassen. Bei der Grenzkontrolle auf der A6 bei Waidhaus klickten die Handschellen. Der Ukrainer wartet nun in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg auf seine Überstellung in sein Heimatland.
Ein weiterer Verkehrssünder ging den Beamten am Freitagnachmittag ins Netz. Da er die Schulden aus einem Gerichtsverfahren nicht bezahlt hatte, gab es von der Staatsanwaltschaft Memmingen einen Haftbefehl gegen den 28-jährigen Rumänen. Mit der Zahlung von 1.600 Euro verhinderte er die Einlieferung ins Gefängnis.
Nur wenige Stunden später erwischten die Bundespolizisten einen weiteren international gesuchten Straftäter. Als die Beamten einen 55-jährigen Syrer überprüften, stellten sie einen europäischen Haftbefehl wegen Körperverletzung und organisierter Kriminalität aus Schweden fest. Die Beamten ließen erneut die Handschellen klicken und lieferten den Gesuchten in die Justizvollzugsanstalt Weiden ein. Dort wartet er nun auf seine Überstellung nach Schweden.
Auch am Samstag hatten die Bundespolizisten alle Hände voll zu tun. Zwei weitere gesuchte Straftäter wanderten von der Autobahn ins Gefängnis. Weil ein 39-jähriger Rumäne zu seiner Gerichtsverhandlung wegen Diebstahls nicht erschienen war und die von der Staatsanwaltschaft Passau angeordnete Sicherheitsleistung in Höhe von 6.000 Euro nicht bezahlt hatte, sitzt er nun im Gefängnis. Die Beamten hatten ihn bei Waidhaus an der A6 kontrolliert, dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Deggendorf vorgeführt und in die Justizvollzugsanstalt Landshut eingeliefert.
Ein 22-jähriger Landsmann hatte Schulden aus einer Verurteilung des Amtsgerichts Ludwigsburg. Gesucht wurde er deshalb mit einem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Zahlen konnte der junge Mann auch jetzt nicht und muss nun einen Monat Ersatzfreiheitsstrafe absitzen.
Nur knapp entging ein 36-jähriger Tscheche diesem Schicksal. Der Chef des verurteilten Straftäters bezahlte die offene Justizrechnung seines Angestellten bei der Bundespolizei Regensburg ein und ermöglichte ihm somit die Weiterfahrt. Wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz hatte ihn das Amtsgericht Regensburg bereits im Juli 2022 zu 1800 Euro Geldstrafe verurteilt.