Zwischenbilanz der Polizei: Bauern in der Oberpfalz und Oberfranken demonstrieren friedlich | Weiden24

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Traktoren, wohin man blickt. Der Großparkplatz in Weiden ist an diesem Montag fest in Bauernhand. (Bild: Würth, Wolfgang)
Traktoren, wohin man blickt. Der Großparkplatz in Weiden ist an diesem Montag fest in Bauernhand. (Bild: Würth, Wolfgang)
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Traktoren, wohin man blickt. Der Großparkplatz in Weiden ist an diesem Montag fest in Bauernhand. (Bild: Würth, Wolfgang)

Zwischenbilanz der Polizei: Bauern in der Oberpfalz und Oberfranken demonstrieren friedlich

6000 Bauern und ebenso viele Traktoren. Oberpfälzer Bauern haben den Bezirk am Montag fest im Griff. Die Polizei ist mit den Landwirten insgesamt aber zufrieden. Auch wenn es Ausnahmen gibt.

Die Polizei in der Oberpfalz hat am Montag eine positive Bilanz der Bauernproteste gezogen. Demnach beteiligten sich 6000 Menschen mit ebenso vielen Traktoren an 30 Orten an den Protesten gegen die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen für Landwirte.
Insgesamt seien die Veranstaltungen friedlich verlaufen, die Teilnehmer hätten sich kooperativ gezeigt, heißt es aus dem Präsidium Oberpfalz auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Bei Pfreimd hat ein Teilnehmer mit Traktor sogar der Polizei geholfen und ein festgefahrenes Polizeiauto aus dem aufgeweichten Boden gezogen.
Auch anderswo berichten Beobachter von bewusst zurückhaltenden Landwirten. Offensichtlich war es ihnen wichtig, nach den Diskussionen um Unterwanderung von Rechtsaußen zu zeigen, dass man sich an Recht und Gesetz hält.

Querdenker-Protest geht unter

Die größte Beteiligung in der Region gab es demnach wohl im Raum Amberg, wo die Polizei von bis zu 1500 Teilnehmern sprach. Im Landkreis Tirschenreuth bewegte sich ein Traktor-Zug von rund 600 Teilnehmern von Kemnath in die Kreisstadt. Im Kreis Schwandorf gab es mehrere Aktionen, bei denen sich die Teilnehmerzahl auf über 1000 summieren dürfte. In Weiden sprach die Polizei von 300 Traktoren bei der Demo auf dem Naabwiesen-Parkplatz.
Mäßig Erfolg hatten hier die Protest-Organisatoren aus dem Querdenker-Milieu, die parallel zu den Bauern eine Veranstaltung organisiert hatten. Kaum 150 Teilnehmer, 60 Autos, einige Lkw und ganze 5 Traktoren waren vertreten.
„Bei einem Großteil der Aktionen lag im Vorfeld bereits eine offizielle Versammlungsanmeldung vor”, heißt es im Bericht der Polizei. Außer erwarteten Verkehrsbeeinträchtigungen seien keine „außergewöhnlichen Störungen” festgestellt worden.
Ganz ohne Zwischenfälle gingen die Proteste allerdings nicht ab. Die Polizei spricht von vereinzelten Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren. Konkret geht es dabei unter anderem um „Langsamfahrten auf Autobahnen” und verbotswidrige Drohnenflüge.
Trotz der positiven Rückmeldung der Polizei, waren die Beeinträchtigungen doch erheblich. Die Bauern blockierten teilweise gezielt überörtliche Straßen oder sorgten mit ihren Traktor-Konvois für Verkehrsbehinderungen. Unter anderem stellte die RBO noch am Vormittag den Busverkehr in weiten Teilen des Bezirks ein.

Anzeige wegen Nötigung

Juristischen Ärger wird wohl ein 30-Jähriger bekommen, weil er am Morgen gegen 5.40 Uhr auf der A 93 mit sehr langsamer Geschwindigkeit unterwegs war, heißt es Bericht. Die Aktion sei vorab nicht angemeldet gewesen.
Der Mann habe auch nach Aufforderung durch Polizeibeamte das Tempo nicht erhöht und so für einen Rückstau von mehreren Kilometern gesorgt. Damit stehe der Verdacht des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der Nötigung im Raum.

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