Widerstand gegen geplantes „Islamisches Kulturzentrum” im Kaufhof-Gebäude in Regensburg | Weiden24

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In das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Regensburger Innenstadt soll ein Islamisches Kulturzentrum einziehen – wenn es nach den Plänen der neuen internationalen Investoren geht. In Regensburg selbst stößt das auf heftigen Widerstand. (Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
In das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Regensburger Innenstadt soll ein Islamisches Kulturzentrum einziehen – wenn es nach den Plänen der neuen internationalen Investoren geht. In Regensburg selbst stößt das auf heftigen Widerstand. (Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
In das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Regensburger Innenstadt soll ein Islamisches Kulturzentrum einziehen – wenn es nach den Plänen der neuen internationalen Investoren geht. In Regensburg selbst stößt das auf heftigen Widerstand. (Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
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In das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Regensburger Innenstadt soll ein Islamisches Kulturzentrum einziehen – wenn es nach den Plänen der neuen internationalen Investoren geht. In Regensburg selbst stößt das auf heftigen Widerstand. (Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Widerstand gegen geplantes „Islamisches Kulturzentrum” im Kaufhof-Gebäude in Regensburg

Internationale Investoren planen ein „Islamisches Kulturzentrum” im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Regensburg. In der Stadt selbst stößt das auf heftigen Widerstand. Nun wird überlegt, die Immobilie doch selbst zu kaufen.

In Regensburg wird seit Tagen wegen eines geplanten „Islamischen Kultur- und Einkaufszentrum” im ehemaligen Kaufhof-Gebäude im Herzen der Altstadt gestritten. Nach heftiger Kritik aus dem Stadtrat hat sich auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) zu dem Thema geäußert. „Ein muslimisches Zentrum in dieser Größenordnung mitten in der Stadt kann ich mir nicht vorstellen”, sagte sie laut Evangelischen Pressedienst (epd) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Regensburg.

Aus Sicht der Stadt müsse demnach geprüft werden, was die neuen Investoren wollen und ob dies aus städteplanerischer Hinsicht realisiert werden könne. Die Stadt werde nun prüfen, ob sie ein Vorkaufsrecht habe und unter welchen Bedingungen, so die Oberbürgermeisterin. Den Kauf der Immobilie durch die Stadt wollte sie nicht ausschließen. Die Stadt habe eine Machbarkeitsstudie für das Areal in Auftrag gegeben. Innerhalb von drei Monaten müsse der Stadtrat nun entscheiden.

Zentrum soll als „Brücke” dienen

Im Dezember war bekannt geworden, dass eine internationale Investorengruppe das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Regensburger Altstadt gekauft hatte. Die Immobilie steht seit September vergangenen Jahres leer. Zuvor hatte Galeria Kaufhof Karstadt zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre Insolvenz angemeldet. Die Filiale in Regensburg wurde daraufhin zum 31. August 2024 geschlossen.

Anfang des Jahres berichtete die „Mittelbayerische Zeitung”, dass die neuen Investoren aus dem Leerstand „ein lebendiges islamisches Kultur- und Einkaufszentrum” machen wollen. Das teilte der Sprecher der Investorengruppe, Rami Haddad, der Zeitung mit. Demnach werde man dort eine „vielseitige Mischung aus Einzelhandelsangeboten” bieten – von Metzgern und Friseuren bis hin zu modernen Unternehmen. Zudem werden „kulturelle und Veranstaltungsräume als Zentren für Gemeinschaftsaktivitäten” dienen. Das Zentrum solle ein „Treffpunkt” werden, „an dem Tradition und Moderne aufeinandertreffen und Dialoge florieren”. Es soll auch nicht „ausschließlich eine religiöse Institution” sein, sondern „als Brücke dienen, die unterschiedliche Traditionen und Perspektiven verbindet”. Dem Sprecher zufolge kommen die Investoren unter anderem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie aus Israel.

Der Plan der Investoren stößt in Regensburg auf großen Widerstand. Mehrere Stadtratsfraktionen waren sofort dagegen. Eine solche Nutzung des Kaufhof-Gebäudes sei nicht akzeptabel, hieß es etwa in einer Mitteilung der CSU-Fraktion, wie der BR berichtete. „Ein islamisches Kulturzentrum im Herzen der Altstadt zwischen Dom und Synagoge kommt für uns nicht infrage”, sagte demnach CSU-Fraktions- und Kreisvorsitzender Michael Lehner.

35.000 Unterschriften dagegen

Die Regensburger CSU-Bürgermeisterin Astrid Freudenstein kritisierte die Oberbürgermeisterin. Maltz-Schwarzfischer habe im Alleingang agiert, heißt es in dem BR-Bericht weiter, es habe keine Kommunikation und keine Zusammenarbeit gegeben. „Was jetzt passiert, ist reine Wahlkampfhilfe für die AfD.” Bislang sei der Stadt nur bekannt, dass in dem Kaufhof-Gebäude ein „muslimisches Kulturkaufhaus” geplant sei, erklärte Maltz-Schwarzfischer bei der Pressekonferenz. Das sei der Stadt durch eine „zweizeilige Mitteilung” einer Investorengruppe am 10. Dezember mitgeteilt worden, ohne dass der Stadtverwaltung die Hinterleute der Investorengruppe bekannt seien, wie der epd schreibt. Demnach äußerte die Oberbürgermeisterin auch Zweifel am „ernsthaften Interesse” der Investoren und kritisierte deren Kommunikation.

Eine Online-Petition, die sich gegen die Pläne der Investoren richtet, unterschrieben laut „Mittelbayerischer” innerhalb weniger Tage mehr als 35.000 Menschen. Am Mittwoch war die Petition online nicht mehr auffindbar.

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