Die Open Stage ist ein regelmäßiges Format im Raum Amberg. Auf der Bühnen können junge Künstler*innen Musik und Texte performen. Auch Stand Up Comedy war schon dabei. Mario Donhauser organisiert die Stage, wir haben uns mit ihm getroffen.
In unserem Shortcut spricht Mario Donhauser mit uns über die Open Stage und woher eigentlich die Idee zum Format kam.
Wie würdest du die Open Stage aus deiner Sicht beschreiben?
Die Open Stage ist ein Format für neue aufstrebende Künstler, auch ältere, die vielleicht tendenziell keine Bühne haben, aber gerne eine hätten. Die sich neu ausprobieren wollen in einer kleinen angenehmen Atmosphäre und so endlich mal eine Bühne bekommen und dann ihre Sachen präsentieren können.
Wie lange gibt's die Events jetzt schon?
Die Open Stage gibt es seit etwa drei Jahren. Erst war es ein Indoor-Format, dann haben wir uns auch nach draußen gewagt. Die Stage findet regelmäßig in der Beanery in Amberg statt, war aber auch schon im Casino-Saal oder in Sulzbach-Rosenberg zu Gast. Bald könnten noch weitere Veranstaltungsorte dazukommen.
Ihr plant also keinen festen Standort?
Das „Wohnzimmer” ist schon das Beanery. Aber wir planen aktuell, die Stage auch andernorts zu präsentieren, im Landkreis und vielleicht auch darüber hinaus.
Wie ist das Feedback? Einerseits vom Publikum, andererseits von den Künstlern?
Durchweg positiv. Die größte Herausforderung ist es eigentlich, dem Konzept Struktur zu geben. Die Künstler nehmen es gut auf, es gab auch immer Vernetzungen untereinander. Bisher kommen immer wieder neue Leute dazu. Es gibt auch viele, die schon sehr lange dabei sind und immer wieder kommen. Auch das Publikum ist bunt gemischt. Hier hüpfen 10-jährige Kinder rum, aber auch Leute älteren Semesters sind dabei. Hier ist schon für alles gesorgt.
Du würdest es jetzt aber auch nicht als klassischen Poetry Slam bezeichnen?
Steht zwar alles mit drauf und ist auch sehr gerne gesehen. Es ist jetzt nicht nur auf Musik bezogen, wir hatten auch schon Comedy dabei, auch Poetry. Ist aber irgendwie nicht mehr so gefragt. Ich glaube, da ist der Hype ein bisschen abgeflacht. Die Bühne dafür gibt's natürlich auch, aber gerade konzentriert es sich tatsächlich auf Musik.
Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, die Open Stage zu veranstalten?
Es gab früher schon mal in diesem Rahmen eine Veranstaltung. Die Open Stage damals war aber noch etwa unstrukturierter, das war auch mit einer Band hier. Das hatte auch sehr viel Pause zwischen den Events. Dann hab ich das neu aufgegriffen und gesagt, ja, 'das müssen wir auf jeden Fall wieder machen hier'. Ich hab mir das so an die Hand genommen, das wieder so zu übernehmen.
Wie viele Leute treten da so circa auf?
Unterschiedlich. Wir hatten auch schon etwas mit längeren Playtimes von einer halben Stunde. Manchmal ist es unterschiedlich. Aber ich würde mal sagen 20 verschiedene auf jeden Fall.
Die Künstler melden sich quasi vorab bei dir an?
Ja genau. Anfangs hatten wir es ohne Voranmeldung. Mittlerweile ist es so, dass man sich Time-Slots sichern kann. Das wird auch gut angenommen, dann können die Leute ein bisschen besser planen. Wollen es aber nicht nur so machen, weil sonst geht dieser spontane Faktor ein bisschen verloren. Aber für dieses Mal haben wir jetzt schon alle 30 Minuten jemand, der fix ist, dass das Programm immer gefüllt ist. Aber es darf nicht verloren gehen, noch Platz für spontane Geschichten zu haben.
Altersgrenze habt ihr keine?
Nö. Es sind auch immer sehr viel junge Leute dabei. Wir habens jetzt immer Samstags gemacht, ab 14 Uhr. Diesmal Freitag, 17 Uhr, geht aber dann auch nur bis 22 Uhr. Wir versuchen schon immer es relativ altersfreundlich auszurichten, um Leute unter 18 zu fördern. Sonst wäre es blöd, wenn es ein Nachtgeschäft wäre.
Hast du dadurch nochmal neue Musiker kennengelernt?
Schon sehr viel, es ist natürlich alles dabei. Von Menschen, von denen man merkt, sie haben erst angefangen mit Musik. Aber man ist schon auch sehr oft fasziniert davon, dass dann wieder Leute um die Ecke kommen, wo man sich denkt: 'OK, bei dir könnte es schon woanders stehen, vom musikalischen Output her'.