Nina & Velja's Kitchen in Weiden geschlossen | Weiden24

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Velja, Nina und ihre Tochter in ihrem geschlossenen Restaurant. (Bild: knz)
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Velja, Nina und ihre Tochter in ihrem geschlossenen Restaurant. (Bild: knz)

Nina & Velja's Kitchen in Weiden geschlossen

Eine Lücke in der Weidener Gastro-Welt tut sich auf: Nina & Velja's Kitchen ist geschlossen. Im Gespräch mit Weiden24 verraten die beiden, wie es dazu kam, wie es ihnen jetzt geht und was auf sie wartet.

Ein bisschen ungeplant sei es gewesen, verraten Nina Schaumberger und Velja Krstic über die doch recht plötzliche Schließung ihres Restaurants Nina & Velja's Kitchen. Noch im Oktober hatten sie Pläne geschmiedet für eine Community Kitchen, also eine zweite Küche in ihrem Restaurant in der Rehbühlstraße. Diese Pläne liegen jetzt erstmal auf Eis. Denn zur Zeit ist im ehemaligen Heimgarten das Licht hinter den dreieckigen Fenstern aus.

Zwei große und viele kleine Gründe

„Es gibt zwei Hauptgründe und ganz viele Kleinigkeiten, die zusammenkommen”, erklärt Nina. Grund eins: Die Küche ist zu klein geworden für Restaurant und immer mehr Catering. Das stellte die Gastronomen im November vor die Wahl: umbauen oder schließen. Nina und Velja überlegten lange hin und her. Platz hätten sie theoretisch genug, aber um die Küche auszuweiten, waren erstens die möglichen Räume zu weit weg und zweitens die Investition zu teuer. Deshalb kamen Nina und Velja zu dem Schluss: Schluss.

Der zweite große Grund sind gesundheitliche Probleme. Deshalb können Nina und Velja auch erst einmal nicht sagen, wann und wo es weitergeht. „Wir bekommen aber schon lauter Tipps von Bekannten und Kollegen, wo etwas frei ist und was für uns passen könnte”, sagt Nina. Prüfen werden sie alles. Ideal für ihr Konzept beschreibt sie eine große Küche, in der sie für größere Cateringaufträge und ihren Foodtruck vorbereiten können, und einen kleinen Gastraum nebenan.

Nicht nur die beiden großen Gründe machen ihnen das Gastro-Leben schwer. Nina und Velja haben eine kleine Tochter, deshalb kann Nina nicht mehr mal eben einspringen, wenn jemand ausfällt. „Wir hatten mal mehr, mal weniger Personal.” Oft mussten sie deshalb das Restaurant schließen, um ihre Catering-Aufträge erfüllen zu können. Dann kam aber über Tage kein Geld rein.

Unsicherheit und Risiken und Unterstützung und Hilfe

„Vielleicht hat es einfach so kommen müssen”, sagt Nina und seufzt. Wenn nicht die Küche zu klein geworden wäre, wäre die Gesundheit in den Weg gekommen. Oder die Mehrwertsteuer und die gestiegenen Lebensmittelpreise, die den meisten Gastronomen derzeit zu schaffen machen. Velja stimmt zu: „Es ist alles so unsicher geworden. Die Preise schwanken massiv. Wie sollst du das kalkulieren?”

Die Stimmung ist gedrückt. „Wir sind super traurig, alles ist ungewiss und wenn man zu sehr darüber nachdenkt, könnte fast Panik aufkommen”, sagt Nina. Auf der anderen Seite erzählt sie aber von einer Welle an Nachrichten, Unterstützung und Hilfsangeboten. „Das fühlt sich super gut an.”

Fünf bewegte Jahre

Im Januar hätte das Restaurant eigentlich das Fünfjährige gefeiert. Fünf Jahre, in denen einiges passiert ist. Pandemie, Krieg, Inflation. „Wir haben uns ans Improvisieren gewöhnt.” Aber auch neue Freundschaften, kreative Ideen, Lob. „Unser Steckenpferd ist so ein bisschen das Kimchi. Wir hatten Koreaner zu Besuch, die gesagt haben, dass das richtig authentisch schmeckt”, erinnert sich Nina. Oder an Lob von Israelis für das Hummus. „Oder unser Sauerteigbrot”, wirft Velja ein, „ein paar Leute sind echt traurig, dass sie das jetzt nicht mehr bekommen.”

Statt eines großen Jubiläums feierten Nina und Velja die fünf Jahre im kleinen Rahmen, nur mit den Mitarbeitern. „Das war sehr emotional”, berichtet die Restaurantchefin. Damals war schon sicher, dass sie schließen werden. Die Mitarbeiter, die fest angestellt waren, müssen sich jetzt auf andere Restaurants verteilen. „Viele suchen auch immer noch”, sagt sie und bietet an, Kontakte herzustellen, „schließlich sucht doch quasi jeder nach Personal”.

Und jetzt? Jetzt verkaufen Nina und Velja schweren Herzens erst einmal einen Großteil ihrer Ausstattung. Vom türkisen Bräter über 135 Buttermesser bis zum Esstisch. Flohmarkt ist am Samstag, 24. Februar, von 10 bis 14 Uhr im Restaurant in der Rehbühlstraße. Bei Bedarf möchte Nina noch einen weiteren Termin ansetzen. Und dann ist erst einmal Pause. „Vielleicht ist das auch gar nicht schlecht”, findet Nina, „man wird wieder kreativ.” Eins ist sicher: Es wird wieder etwas geben.

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