Ein unbekannter Fahrer eines Kleintransporters verursacht am Mittwochmorgen auf der A93 bei Nabburg einen schweren Verkehrsunfall – und fährt weiter. Mehrere Personen sind schwer verletzt, die Polizei bittet um die Mithilfe von Zeugen.
Am Mittwochmorgen fährt ein 44-Jähriger nach einem Ausweichmanöver auf der Autobahn A93 zwischen Nabburg und Pfreimd in einen Tieflader. Die drei Insassen des Autos sind schwer verletzt. Vom Fahrer eines Kleintransporters, der den Unfall mit verursacht hat, fehlt einstweilen jede Spur.
Darüber informiert die Autobahnpolizei Schwandorf in einer Mitteilung. Demnach sei der tschechische Skoda-Fahrer am Mittwoch gegen 7.20 Uhr auf der A93 in Fahrtrichtung Hof unterwegs gewesen, mit an Bord zwei Mitfahrer.
Die Anschlussstelle Nabburg passierte der 44-Jährige auf der linken Fahrspur, da vom dortigen Beschleunigungsstreifen laut Polizei mehrere Fahrzeuge auf die Autobahn auffahren wollten – zunächst wechselte demnach ein Tieflader auf die Fahrbahn.
Hinter diesem Tieflader wechselte ein Kleintransporter ebenso auf die Autobahn, soll jedoch sofort auf den linken Fahrstreifen ausgeschert sein, um besagten Tieflader zu überholen. Dabei übersah der Fahrer wohl den Skoda. Der Skoda-Fahrer habe laut Autobahnpolizei sofort eine Vollbremsung eingeleitet und sei auf den rechten Fahrstreifen ausgewichen, um eine Kollision mit dem Kleintransporter zu verhindern. Dabei fuhr er jedoch mit der Fahrzeugfront in den Anhänger des Tiefladers und anschließend in die Mittelschutzplanke.
Durch die Wucht des Aufpralls wurden die drei Fahrzeug-Insassen schwer verletzt, der Beifahrer musste vom Rettungsdienst aus dem Auto befreit werden. Der Fahrer wurde mit einem Rettungswagen, die beiden weiteren Mitfahrer mit einem Hubschrauber in Krankenhäuser gebracht.
Der Unfallverursacher, der Fahrer des Kleintransporters, entfernte sich vom Unfallort. Die Polizei bittet daher um Hinweise zum Unfallgeschehen, insbesondere zu dem flüchtenden Fahrer des blauen Kleintransporters. Der Transporter ist laut Polizei wohl unbeschädigt. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 09431/4301-0 an die Autobahnpolizei Schwandorf wenden.
Ob der Fahrer mit dem Wissen, einen Unfall verursacht zu haben, flüchtete, oder von dem Zusammenstoß hinter sich vielleicht gar nichts mitbekommen hat, lasse sich momentan noch nicht abschließend sagen, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Regensburg auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Für die Folgen, die den Unfallverursacher erwarten könnten, spiele das jedoch eine wesentliche Rolle. Generell reicht das Strafmaß für Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort von einer Geldstrafe bis drei Jahre Freiheitsstrafe.
Der Schaden an den beiden Fahrzeugen und der Leitplanke wird auf rund 10.000 Euro geschätzt, die Fahrbahn Richtung Norden war bis etwa Mittag gesperrt – ein langer Stau war die Folge. Auch in Fahrtrichtung Regensburg war die Autobahn zeitweise gesperrt, während die beiden Hubschrauber landeten und wieder starteten. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Hinzuziehung eines Sachverständigen an.
Neben Polizei und Rettungsdienst waren auch die Feuerwehren aus Nabburg und Schwarzenfeld im Einsatz. „Die Feuerwehr Nabburg übernahm nach Eintreffen an der Einsatzstelle die Patientenversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und sicherte die Unfallstelle ab. Die Feuerwehr Schwarzenfeld übernahm die Ausleitung des Verkehrs an der Ausfahrt in Nabburg”, informiert Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Schlosser. Rund 25 Kräfte waren vor Ort, die Einsatzleitung übernahm der Nabburger Kommandant Ulrich Seegerer.