Einen Schutzengel in Form seiner Apple-Watch besaß am Montagabend ein 14-jähriger Schwandorfer. Seine ultramoderne Uhr setzte automatisch ein Notfallsignal ab und informierte die Rettungsdienste, als der Teenager in Lebensgefahr geriet.
Es war vermutlich die Option „Unfallerkennung“ seiner Smart-Watch, die einem 14-Jährigen aus Schwandorf das Leben gerettet hat. Denn so durchnässt wie er war und bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wäre er der Teenager möglicherweise gestorben. So konnten ihn die Retter auf freier Flur abseits der Stadt aufgabeln und in Sicherheit bringen, inklusive medizinischer Versorgung.
Vorausgegangen war am Abend möglicherweise ein häuslicher Streit. Jedenfalls hatte sich der Junge in sein Zimmer zurückgezogen und danach von den Eltern unbemerkt das Haus verlassen. Er machte sich wohl auf den Weg zum Naabwehr beim Bayernwerk in Dachelhofen, was zu Fuß zwischen drei und fünf Kilometer sind, je nach Route.
Die Nacht war bereits stockdunkel, sehr kalt und sehr neblig, als gegen 20.25 Uhr über Handy ein Notruf bei den Rettungskräften einging. „Man hörte im Hintergrund plätschern und schreien”, informierte eine Sprecherin der Schwandorfer Polizei. Der Standort des Jungen war schnell lokalisiert: unweit des Bayernwerks, in der Nähe der dortigen Naab.
Die Schwandorfer Feuerwehr rückte sofort aus. Wie Stadtbrandinspektor Klaus Brunner berichtete, habe es bei der Alarmierung über die Integrierte Leitstelle geheißen „Person in Wasser”. Beim Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeugs an der Einsatzstelle kurz vor dem Wehr kam den Rettern eine Person entgegengelaufen, die völlig durchnässt war.
Es war der 14-Jährige. Auf Nachfrage sagte er, er sei ins Wasser gefallen, jedoch selbst wieder herausgekommen. Wo das genau passiert war, ob in der Naab beim Wehr oder einige Meter entfernt im dortigen Werksbach des Bayernwerks, konnte nicht geklärt werden. Der Junge gab sich sehr verschlossen. Er sei „aus Versehen” in das Wasser gefallen, beteuerte er. Angeblich sei er vorher auf einer der Bänke beim Wehr gesessen und später am Ufer ausgerutscht.
Nachdem auch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch eine Person im Wasser befand, wurde die Naab in diesem Bereich ausgeleuchtet und mit Booten abgesucht. Nach Rücksprache mit der Polizei wurde nach gut zwei Stunden, die Suche abgebrochen, nachdem nichts gefunden wurde.
Polizei, Wasserwacht, Rettungsdienst und ein Notarzt waren ebenfalls vor Ort. Der 14-Jährige war unterkühlt und wurde erstversorgt und danach ins Krankenhaus gebracht. Seine Mutter erfuhr erst von der Polizei, dass ihr Sohn nicht zu Hause gewesen war. Sie dachte, er schlafe. Dem Jungen ist laut Polizei nichts Ernstliches passiert, er wurde aus dem Krankenhaus wieder entlassen.