Ein bewaffneter Raubüberfall hat am Freitagabend einen großen Polizeieinsatz in Pressath ausgelöst. Die Polizei nimmt kurz darauf zwei Verdächtige fest. Den beiden Tätern wird schwerer Raub vorgeworfen.
Von Florian Bindl und Caroline Keller
Blaulicht und Aufregung hat es am Freitagabend in Pressath gegeben, da es kurz vor 18 Uhr zu einem Raubüberfall auf ein Geschäft im Westen der Stadt gekommen war. Nach Informationen der Polizei Eschenbach war ein Juwelier in der Nähe des Obi-Marktes betroffen. Kurz nach dem Überfall nahm die Polizei zwei verdächtige Männer fest.
Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstagnachmittag mitteilt, betrat ein zunächst Unbekannter gegen 17.45 Uhr ein Juweliergeschäft im Pressather Einkaufszentrum in der Eschenbacher Straße und ließ sich dort beraten. Er war scheinbar mit einem weiteren Mann unterwegs, der sich vor dem Geschäft aufhielt und eine Frau daran hinderte, dieses zu betreten. „Im Inneren soll ein Angestellter des Geschäftes mit einer Schusswaffe bedroht und gefesselt worden sein. Anschließend flüchteten die beiden Täter mit Schmuckstücken im Wert von mehreren tausend Euro”, informiert Pressesprecher Polizeioberkommissar Claus Feldmeier.
Die Polizei leitete nach Eingang des Notrufs Fahndungsmaßnahmen ein. Unterstützung leistete ein Passant, der den Personen folgte und die Polizei hierüber informierte. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen hatte er auch kurzzeitig unmittelbaren Kontakt zu den beiden Tätern.
Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Eschenbach stellte ein Fahrzeug in einem Waldgebiet nahe Pressath fest. Dort nahmen die Beamten zwei Verdächtige fest. „Seit der Tat waren zu diesem Zeitpunkt nur etwas über 20 Minuten vergangen. Die Polizei stellte das mutmaßliche Fluchtfahrzeug sowie den entwendeten Schmuck sicher”, heißt es weiter im Pressebericht.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 40-jährigen türkischen Staatsangehörigen aus Oberfranken sowie einen 33-jährigen Iraner, der nach dem derzeitigen Sachstand keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat. Ihnen wird schwerer Raub vorgeworfen. Beide wurden einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der jeweils Haftbefehl erließ. Die Polizei verbrachte die beiden Tatverdächtigen in verschiedene Justizvollzugsanstalten.
Die weiteren Ermittlungen übernimmt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Weiden die Kriminalpolizeiinspektion Weiden. Nun stehen die Feststellung des konkreten Tatablaufes, die Spurensicherung am Tatort sowie die Verifizierung des genauen Beutewertes im Mittelpunkt.
Die Integrierte Leitstelle schickte nach Notrufeingang einen Rettungswagen an den Tatort. Eine Person war leicht verletzt, sie lief dem Täter nach und stürzte nach ILS-Angaben. Weitere Verletzte hat es nicht gegeben. Unmittelbar vor dem Laden befindet sich ein großer Parkplatz. Dort soll nach Angaben von Passanten ein Mann mit einer Schusswaffe entlanggelaufen sein.