Ecstasy in Weidener Champagner-Flasche: Was bisher passiert ist | Weiden24

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Vor mehr als drei Jahren vergifteten sich acht Menschen mit Ecstasy aus einer Champagnerflasche ohne es zu wissen – ein 52-Jähriger starb infolgedessen. Nun wird ein 45-Jähriger von der Staatsanwaltschaft Weiden angeklagt.  (Symbolbild: Jens Kalaene/dpa)
Vor mehr als drei Jahren vergifteten sich acht Menschen mit Ecstasy aus einer Champagnerflasche ohne es zu wissen – ein 52-Jähriger starb infolgedessen. Nun wird ein 45-Jähriger von der Staatsanwaltschaft Weiden angeklagt. (Symbolbild: Jens Kalaene/dpa)
Vor mehr als drei Jahren vergifteten sich acht Menschen mit Ecstasy aus einer Champagnerflasche ohne es zu wissen – ein 52-Jähriger starb infolgedessen. Nun wird ein 45-Jähriger von der Staatsanwaltschaft Weiden angeklagt. (Symbolbild: Jens Kalaene/dpa)
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Vor mehr als drei Jahren vergifteten sich acht Menschen mit Ecstasy aus einer Champagnerflasche ohne es zu wissen – ein 52-Jähriger starb infolgedessen. Nun wird ein 45-Jähriger von der Staatsanwaltschaft Weiden angeklagt. (Symbolbild: Jens Kalaene/dpa)

Ecstasy in Weidener Champagner-Flasche: Was bisher passiert ist

In der Weidener Altstadt vergiften sich im Februar 2022 acht Menschen ohne es zu wissen mit Ecstasy aus einer Champagnerflasche – ein Mann stirbt dabei. Nun wird ein Mann von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Eine Chronologie.

Samstag, 12. Februar / Sonntag, 13. Februar 2022:

Acht Leute teilen sich in der Weidener Altstadt eine Drei-Liter-Flasche Champagner – und brechen danach zusammen. Kurz darauf folgt ein Großeinsatz: Alle acht Menschen haben Vergiftungserscheinungen und müssen in ein Krankenhaus. Sieben von ihnen schweben in Lebensgefahr, ein 52-Jähriger stirbt noch in der Nacht.

Montag, 14. Februar 2022:

Die Ermittler der Kriminalpolizei Weiden bestätigen: Die Vergiftungen stammen von MDMA – auch bekannt als Ecstasy – aus der Champagnerflasche.

Mittwoch, 16. Februar 2022:

Der Restaurantbesitzer sitzt kurz nach dem Vorfall für eine Nacht in Gewahrsam, das gibt die Polizei bekannt. Schnell ist aber klar: Der Mann hat nichts mit den Drogen in der Flasche zu tun. Die Polizei vermutet nun, dass die Flasche zum Drogenschmuggel genutzt wurde und nie ausgeschenkt werden sollte. Der Wirt kaufte die Flasche von einem Angestellten, der sie wiederum für 500 Euro auf einer Online-Plattform gekauft hatte. Die Polizei ermittelt nun international.

Dienstag, 22. Februar 2022:

Die sieben Verletzten haben das Krankenhaus wieder verlassen.

Samstag, 26. Februar 2022:

In den Niederlanden und in Belgien wird vor Flaschen aus der Serie „Doppel-Magnum Moët & Chandon Ice Impérial“ der Marke Moët gewarnt. Es wird außerdem ein Fall bekannt, bei dem im Jahr 2020 vier Menschen auf die gleiche Weise wie in Weiden verletzt wurden. Der Hersteller weist die Schuld von sich.

Montag, 28. Februar 2022:

Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass sich in Weiden eine Straftat abgespielt hat.

Samstag, 14. Mai 2022:

Die Wirtin des Weidener Lokals, die ebenfalls vergiftet wurde, spricht über die Nacht: „Es hat nach einer Mischung aus Balsamico und Benzin geschmeckt.“

Mittwoch, 8. Februar 2023:

In Deutschland werden noch mehr Champagnerflaschen gefunden, die mit Ecstasy gefüllt sind.

Dienstag, 14. November 2023:

Ein 35-Jähriger wird in den Niederlanden festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Tötung und den Handel in einer Bande mit einer nicht geringen Menge Drogen vor. Er soll die Flaschen gelagert und an Dritte weitergegeben haben.

Donnerstag, 16. November 2023:

Der 35-Jährige wird in Weiden einem Haftrichter vorgeführt und kommt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen und die Suche nach Mittätern laufen weiter. Weil sich der Verdacht gegen den Mann nicht bestätigt, kommt der 35-Jährige wieder auf freien Fuß.

Donnerstag, 17. Oktober 2024:

Wieder wurde ein Verdächtiger festgenommen, sagt die Polizei. Ein 45-Jähriger wurde Anfang Juni 2024 in den Niederlanden festgenommen und sitzt seit September 2024 in Bayern in Untersuchungshaft. Der 45-Jährige soll für den Export des Ecstasy verantwortlich sein. Die Ermittlungen laufen weiter.

Freitag, 4. Juli 2025:

Mehr als drei Jahre nach dem Vorfall wird der 45-Jährige angeklagt, sagt die Staatsanwaltschaft Weiden. Vorgeworfen wird dem 45-Jährigen fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Tötung und in nicht geringer Menge mit Drogen gehandelt zu haben. Der Mann soll, laut der Staatsanwaltschaft, in einer Gruppe gehandelt und Drogen im In- und Ausland produziert haben. Dort soll er unter anderem die Aufgaben eines „Logistikers“ übernommen und die Drogen in einer Lagerhalle aufbewahrt haben. Es ist noch nicht klar, wann der Fall vor dem Landgericht Weiden verhandelt wird.

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