Seit Januar häuften sich die Fälle von Diebstählen aus Rohbauten, Gärten und Werkstätten – betroffen waren die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt/WN, Schwandorf und Cham. Eine Verkehrspanne wurde den zwei Tatverdächtigen nun zum Verhängnis.
Entlang der bayerisch-tschechischen Grenze häuften sich seit Jahresbeginn die Fälle von Diebstählen aus Rohbauten, Gärten und Werkstätten. Nun gelang der Oberpfälzer Polizei ein Ermittlungserfolg. Mit zwei identifizierten Tatverdächtigen gingen sie laut eigenen Angaben einen wichtigen Schritt in der Tataufklärung von 16 Fällen. Der Beuteschaden liege demnach im mittleren fünfstelligen Eurobereich.
Doch was war eigentlich passiert? Mit dem Jahreswechsel begann der Beutezug zunächst im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Furth im Wald (Landkreis Cham). In Eschlkam kam demnach vom 1. Januar bis zum 11. Januar aus Rohbauten und leicht zugänglichen Hallen bei drei Fällen Elektrowerkzeug für fast 10 000 Euro weg. Schuhspuren im Schnee verrieten damals schon, dass es sich um mehrere Täter handelte. Am 13. Januar setzten sich die Taten im Zuständigkeitsbereich der Polizeistation Waldmünchen (Landkreis Cham) fort. „Bei zwei Taten wurden aus einer Garage und einer Scheune Kfz-Teile und hochwertiges Elektrowerkzeug im Wert von circa 15 000 Euro entwendet”, teilen die Ermittler mit. Die Fahrt führte die Diebe ins nahe gelegene Moosbach und nach Eslarn (Landkreis Neustadt/WN) und damit in die Zuständigkeit der Polizeiinspektion Vohenstrauß. Bei vier Taten hatten es die Täter abermals auf leicht zugängliche Garagen, Rohbauten und Scheunen abgesehen und konnten so Gartengeräte und Elektrowerkzeug im Wert von circa 10 000 Euro entwenden.
Dann ging es weiter in den Landkreis Schwandorf. „Mit einem angegangenen Rohbau in Oberviechtach ließen die Täter auch die nächste Polizeiinspektion in der Grenzregion nicht aus und entwendeten dort abermals hochwertige Akkugeräte im Wert von mehreren tausend Euro”, heißt es in der Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Bei dem Beutezug nach Norden kam den Dieben nun ein Missgeschick und die Beamten der Polizeiinspektion Tirschenreuth in die Quere. Anwohner eines Ortsteils von Bärnau (Landkreis Tirschenreuth) meldeten demnach einen festgefahrenen Kleintransporter mit tschechischer Zulassung der Polizei. Die Beamten der Polizeiinspektion Tirschenreuth kamen zwar mit der Absicht zu helfen, jedoch zeigte der Blick in den Laderaum, dass die zwei Fahrzeuginsassen nicht nur im Matsch, sondern auch in der Klemme stecken. Mehrere Sackkarren, Gartenmöbel und Gartengeräte machten im Fahrzeuginneren den Eindruck, dass diese wohl kaum dem 34-jährigen Slowaken und der 27-jährigen Tschechin gehörten.
Zudem zeigte das Verhalten des Mannes, der Fahrer des Lieferwagens war, drogentypische Anzeichen. Ein Urintest bestätigte dies, sodass neben der vorläufigen Festnahme auch eine Blutentnahme in einem Krankenhaus die Konsequenz war. Die beiden nun Tatverdächtigen räumten den Diebstahl der im Laderaum befindlichen Gegenstände ein, welche in den anschließenden Ermittlungen auch den sechs Tatorten zugeordnet werden konnten. So war die Ladung erst wenige Stunden zuvor im gleichen Ortsteil, wo das Fahrzeug feststeckte, gestohlen worden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Weiden beantragte diese die Vorführung des Pärchens bei einem Ermittlungsrichter, welcher am 14. Februar gegen den Mann die Untersuchungshaft anordnete. Auch gegen die Frau erging Haftbefehl, wurde jedoch gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
„Den intensiven Ermittlungen und dem engen Austausch der Grenzdienststellen ist es zu verdanken, dass nun in allen bereits genannten Fällen die beiden Personen als Tatverdächtige betrachtet werden können und dieser Tatverdacht mit einem ersten DNA-Treffer des Mannes bestätigt wurde”, teilen die Ermittler weiter mit. Die Oberpfälzer Polizei freue sich über den Ermittlungserfolg, bedanke sich aber vorrangig bei der Bevölkerung, welche maßgeblich die Tataufklärung ermöglicht habe.