Wer gedacht hatte, dass die herbe 1:7-Klatsche Spuren bei den Blue Devils Weiden hinterlassen hätte, der wurde eines Besseren belehrt. Nach einem fulminanten Heimsieg gegen die Krefeld Pinguine ist das Play-off-Viertelfinale wieder offen.
Die Blue Devils Weiden haben am Dienstagabend das vierte Spiel im Play-off-Viertelfinale der DEL2 gegen die Krefeld Pinguine vor 2476 Zuschauern in der Hans-Schröpf-Arena mit 4:2 gewonnen. Damit steht es in der Best-of-7-Serie 2:2, und die Weidener haben am kommenden Sonntag auf jeden Fall noch ein drittes Heimspiel.
Blue Devils-Coach Sebastian Buchwieser reagierte auf die deutliche 1:7-Niederlage im dritten Spiel der Serie und nahm einige Anpassungen im Line-up vor. Maximilian Kolb kehrte ins Aufgebot zurück, ebenso war Tom Schwarz wieder mit von der Partie. Dafür mussten die Oberpfälzer auf Vladislav Filin, Fabian Voit und Finn Serikow verzichten. Auch zwischen den Pfosten gab es eine Veränderung: Statt Felix Noack erhielt dieses Mal Marco Wölfl das Vertrauen und hütete das Weidener Tor.
Die Blue Devils fanden nur schwer in die Partie. Die Anfangsminuten waren von Unsicherheiten und Abspielfehlern geprägt, so dass sich die Pinguine immer wieder im Drittel der Weidener festsetzen konnten. Ein solcher Fehler führte schließlich zum frühen Rückstand: Raabe nutzte bei seinem Abschluss eine Lücke in der langen Ecke und brachte den Favoriten mit 1:0 in Front. Doch das anschließende Powerbreak wirkte wie ein Weckruf für die Hausherren.
Nur wenige Augenblicke später legte Gläser bei einem Konter mustergültig auf Ward ab, der den Puck eiskalt zum Ausgleich über die Linie drückte. Nach knapp einer Viertelstunde bot sich den Blue Devils dann die erste Überzahlsituation. Zunächst taten sie sich schwer, in die Formation zu finden, doch als es einmal lief, ging es schnell. Ward legte mit einem sehenswerten Rückhandpass vor, und Elsner verwandelte souverän zur 2:1-Pausenführung.
Die Gäste erwischten im zweiten Abschnitt den besseren Start und hatten mehr Scheibenbesitz, doch echte Gefahr strahlten sie kaum aus. Selbst eine Überzahlsituation brachte den Pinguinen wenig, denn die Blue Devils verteidigten konsequent und mit viel Einsatz, ließen kaum Raum für gefährliche Abschlüsse. Nach überstandener Unterzahl fanden die Weidener wieder besser ins Spiel und setzten selbst offensive Akzente.
Als Krefelds Lessio auf die Strafbank musste, schlugen die Hausherren erneut eiskalt zu: David Elsner nutzte die Überzahl und traf mit einem präzisen Schuss zum 3:1. Bis in die Schlussphase des zweiten Drittels hielten die Blue Devils den Favoriten weitgehend vom eigenen Tor fern. Doch kurz vor der Sirene kassierte Niklas Länger eine Strafe, so dass Weiden den Schlussabschnitt in Unterzahl beginnen musste.
Im Schlussabschnitt zog die Mannschaft von Thomas Popiesch das Tempo merklich an und setzte die Blue Devils vor allem in Überzahl stark unter Druck. Nach nicht einmal zwei Minuten verkürzte der 68-malige deutsche Nationalspieler Marcel Müller auf 2:3 – ein Treffer, der den Gästen zusätzlichen Schwung verlieh. Krefeld drängte nun mit aller Macht auf den Ausgleich, mehrmals brannte es lichterloh vor dem Weidener Tor. Doch Marco Wölfl zeigte eine starke Leistung, hielt seine Mannschaft mit wichtigen Paraden im Spiel und bewahrte sie vor dem Gegentreffer.
Nach dem Powerbreak fanden die Blue Devils wieder besser in die Partie und konnten das Geschehen ausgeglichener gestalten. Eine Überzahlsituation ließ die Mannschaft von Sebastian Buchwieser jedoch ungenutzt, so dass es bis in die Schlussphase spannend blieb. Zwei Minuten vor dem Ende nahm Gästecoach Popiesch seinen Goalie für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Anschließend erkämpften sich die Blue Devils den Puck und David Elsner traf zur Entscheidung mit seinem dritten Treffer des Tages ins verwaiste Krefelder Tor.