DFB-Elf auch mit halber Zauberkraft ins EM-Achtelfinale | Weiden24

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Deutschlands Jamal Musiala (rechts) feiert neben Vorbereiter Ilkay Gündogan sein Tor zum 1:0. (Bild: Tom Weller /dpa)
Deutschlands Jamal Musiala (rechts) feiert neben Vorbereiter Ilkay Gündogan sein Tor zum 1:0. (Bild: Tom Weller /dpa)
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Deutschlands Jamal Musiala (rechts) feiert neben Vorbereiter Ilkay Gündogan sein Tor zum 1:0. (Bild: Tom Weller /dpa)

DFB-Elf auch mit halber Zauberkraft ins EM-Achtelfinale

Am Freitag gegen Schottland herrschte gleich zu Beginn EM-Festtagsstimmung. Am Mittwoch gegen Ungarn musste die deutsche National-Elf etwas darauf warten. Vom Zauberduo Wirtz/Musiala brillierte dieses Mal nur eine Hälfte.

Es muss nicht immer furios zugehen. Manchmal genügt auch ein einfach ordentlicher, fleißiger Auftritt – zumal im Schwabenländle. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft besiegte am Mittwochabend im zweiten EM-Gruppenspiel Ungarn in Stuttgart mit 2:0 (1:0) und steht bereits im Achtelfinale des Kontinentalturniers. Jamal Musiala (22.) und Ilkay Gündogan (67.) schossen die Tore für die DFB-Elf, die meist Herr der Lage war, in einigen Situationen aber auch Glück hatte.

Vom genialen Duo beim EM-Auftakt, Florian Wirtz und Jamal Musiala, kam der Leverkusener dieses Mal überhaupt nicht ins Spiel. Nach knapp einer Stunde wurde er ausgewechselt. Am Ende standen mit Maximilian Mittelstädt, Chris Führich und Deniz Undav auch drei VfB-Spieler auf dem Feld. Auch so gewann Bundestrainer Julian Nagelsmann die Herzen der Fans in Stuttgart.

Zum Spieler des Spiels wurde Ilkay Gündogan gewählt. „Die Ungarn hatten gefährliche Aktionen, aber so ist das Turnier“, sagte der Kapitän. „Und wenn man die Chancen bekommt, muss man eiskalt zuschlagen.“ Das taten die Deutschen zwei Mal. Auch Toni Kroos war erleichtert: „Es ist immer wichtig, den ersten Sieg zu bestätigen. Es war sehr selten, dass wir die ersten beiden Spiele gewonnen haben.“ Es sei schwieriger als gegen Schottland gewesen, „aber wir haben das gut überstanden und am Ende souverän gewonnen“.

Nagelsmann hatte gegen die Ungarn zunächst die gleiche Startelf wie beim 5:1 gegen Schottland aufgeboten. Im Team der Ungarn standen zu Beginn mit Peter Gulacsi, Willi Orban (beide RB Leipzig), Marton Dardai (Hertha BSC), Andras Schäfer (Union Berlin) und Roland Sallai (SC Freiburg) fünf Spieler aus den deutschen Profiligen.

Nach nur zehn Sekunden stockte den deutschen Fans der Atem. Joshua Kimmich spielte den Ball zu kurz zu Manuel Neuer zurück. Der musste gegen Sallai gleich einmal Kopf und Kragen riskieren. Die Nagelsmann-Elf fing sich aber schnell, drückte die Ungarn weit in deren Hälfte. Dennoch war auch immer wieder Geduld gefragt. Zudem mussten die Deutschen auch immer auf der Hut sein. Die Ungarn mit ihrem Kapitän, Liverpool-Star Dominik Szoboszlai, versuchten immer wieder, in Konter zu kommen. Das 1:0 (22.) für die EM-Gastgeber fiel nach einer aus ungarischer Sicht unglücklichen Aktion: Ilkay Gündogan rempelte Willi Orban im Zweikampf leicht, der Abwehrchef stolperte. Gündogan schaltete am schnellsten und legte den Ball zurück zu Jamal Musiala, der den Ball mit etwas Glück im Tor versenkte. Der Treffer hielt auch der Überprüfung durch den Videoassistenten stand. Die ungarischen Fans tobten vor Wut, die deutschen Anhänger vor Glück.

Doppeltes Pech für die Osteuropäer, dass Manuel Neuer nur kurze Zeit später einen Weltklasse-Freistoß von Szoboszlai in ebenso starker Manier aus dem Winkel fischte. Die deutsche Elf hatte weiter mehr Spielanteile, kam aber nicht mehr in beste Abschlusspositionen. Einen Schuss von Musiala (44.) ans Außennetz mal ausgenommen. In der Nachspielzeit wurde den Ungarn ein Tor zurecht wegen Abseits aberkannt.

Nach der Pause rüttelte zunächst Toni Rüdiger das Publikum mit einem Fernschuss wach. Die Ungarn gaben sich noch lange nicht geschlagen. Angetrieben von Sallai und Szoboszlai gab es aber kaum ein Durchkommen. Einmal entwischte aber Barnabas Varga der deutschen Abwehr, köpfte aber knapp übers Tor. Bei der DFB-Elf wurde Mittelstädt immer stärker. Der Außenverteidiger bereitete auch mit einem Klassezuspiel das 2:0 von Gündogan vor. Der Kapitän brachte den Ball aus acht Metern flach über die Linie. Ausgangspunkt der ganzen Aktion war wieder Toni Kroos gewesen. Die Heim-Elf hätte danach nachlegen können, ja müssen. Der eingewechselte Leroy Sané machte aber die ein oder andere Möglichkeit mit schlampigem Zuspiel zunichte. Auch Joshua Kimmich scheiterte knapp.

Am Ende war der Sieg dennoch hochverdient. Nach Bayern am Freitag eroberten die deutschen Elite-Kicker nun auch Baden-Württemberg. Am Sonntag (21 Uhr) sind die Hessen dran. Gegen die Schweiz geht es in Frankfurt wohl um den Gruppensieg. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin”, sangen die Fans schon freudetrunken. Die Bundeshauptstadt soll aber erst am 14. Juli dran sein.

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