Für drei Männer aus Osteuropa ging die Reise ab der Grenze in Waidhaus direkt ins Gefängnis. Die Bundespolizei hatte sie festgenommen.
Fahnder der Bundespolizeiinspektion Waidhaus haben am Wochenende in der Kontrollstelle an der A6 vier Männer festgenommen. Sie waren von verschiedenen Staatsanwaltschaften aus ganz Deutschland mit Vollstreckungshaftbefehlen gesucht worden. Darüber informiert die Bundespolizei in einer Pressemitteilung.
Den Anfang machte ein Slowake, der in einem Fernreisebus von Krakau nach München saß. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hatte den Mann zur Fahndung ausgeschrieben, weil er aus einer Verurteilung wegen Unterschlagung noch 1800 Euro Geldstrafe und 182 Euro Verfahrenskosten offen hatte. Da der 32-Jährige nicht zahlen konnte, nahmen ihn die Bundespolizisten fest und brachten ihn für 60 Tage in die Justizvollzugsanstalt Weiden.
Dort leistet ihm ein 44-jähriger Landsmann Gesellschaft. Gegen den Slowaken, der in einem Fernreisebus von Prag nach Dortmund unterwegs war, lag ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Aachen vor. Wegen Erschleichens von Leistungen schuldete er der Justizkasse noch 795 Euro Geldstrafe und 86 Euro Kosten. Auch er konnte das Geld nicht aufbringen und muss nun 53 Tage Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen.
Dritter im Bunde der Festgenommenen war ein Rumäne, den die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern im Fahndungssystem ausgeschrieben hatte. Der 51-Jährige war wegen Diebstahls zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt worden und sollte dazu noch die Kosten in Höhe von 263 Euro tragen. Da er das Geld ebenfalls nicht hatte, muss er für 100 Tage ins Gefängnis.
Einem anderen Rumänen blieb dieses Schicksal erspart. Der 24-Jährige reiste im Bus von Prag nach Paris, als ihn Bundespolizisten kontrollierten. Dabei stießen sie auf einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Ulm. 1320 Euro Geldstrafe und 110 Euro Gebühren hatte er noch aus einer Verurteilung wegen Diebstahls zu begleichen. Er selbst war zwar nicht flüssig, aber dein Bruder sprang in die Bresche und bezahlte die Rechnung bei der Polizei. Damit ersparte er dem 24-Jährigen 44 Tage Haft.