Was für eine Monsterleistung der Blue Devils Weiden: Arg dezimiert kämpft der Neuling den EC Bad Nauheim in der Verlängerung nieder. Top-Scorer Tyler Ward verwandelt die Hans-Schröpf-Arena mit seinem Siegtreffer in ein Tollhaus.
Die Blue Devils Weiden haben am Freitagabend das Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim in der DEL2 vor 2193 Zuschauer in der Hans-Schröpf-Arena mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen. Dadurch feierte der Neuling den sechsten Heimsieg in Serie.
Personell stand Devils-Coach Sebastian Buchwieser vor einer großen Herausforderung. Neben dem Langzeitverletzten Vladislav Filin fielen im wichtigen Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Bad Nauheim auch Daniel Bruch, Vincent Schlenker, Finn Serikow, Torhüter Marco Wölfl und Verteidiger Fabian Ribnitzky aus. Dadurch musste Weiden mit lediglich fünf Verteidigern auskommen. Ein Lichtblick war die Rückkehr von Tom Schwarz, der nach seiner Pause wieder ins Line-up rutschte.
Gewöhnlich starten die Blue Devils in ihrer heimischen Arena mit druckvollem Eishockey, doch diesmal gaben die Hessen den Ton an. Bad Nauheim dominierte die Anfangsphase, ohne jedoch zwingende Chancen zu kreieren. Nach sechs Minuten bot sich den Gästen die Möglichkeit, in Überzahl zuzuschlagen, und Coffman nutzte diese prompt zur verdienten Führung. Das Powerbreak brachte den Hausherren neuen Schwung: Erstmals konnten sich die Weidener ebenfalls im Powerplay beweisen. Es dauerte nicht lange, bis Lukas Vantuch mit einem klugen Pass Fabian Voit bediente, der eiskalt zum Ausgleich traf. Danach übernahmen die Blue Devils die Kontrolle und hatten durch Elias Pul gleich zwei dicke Gelegenheiten zur Führung. Kurz vor der ersten Sirene wurde es dann hitzig: Ein nicht geahndetes Foul an Dominik Bohac sorgte für Aufregung, der angeschlagene Verteidiger ging direkt in die Kabine. Doch nur Augenblicke später wanderte ein Bad Nauheimer Spieler auf die Strafbank, sodass die Oberpfälzer mit einem Mann mehr ins zweite Drittel starten konnten.
Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag: Die Blue Devils nutzten die Überzahl eiskalt, als Tyler Ward die Weidener erstmals mit 2:1 in Führung brachte. Angespornt vom Treffer blieben die Gastgeber am Drücker und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen, um die Führung auszubauen. Die größte Gelegenheit hatte Lukas Vantuch, der nach einem scharfen Querpass von David Elsner am langen Pfosten abschloss. Der Puck tänzelte gefährlich auf der Linie, doch die Schiedsrichter entschieden korrekt – kein Tor. Der EC Bad Nauheim fand daraufhin besser ins Spiel und setzte die Devils zunehmend unter Druck. Bei einer hektischen Sequenz im eigenen Drittel gelang es den Weidenern nicht, den Puck entscheidend zu klären, was Orendorz eiskalt mit dem 2:2-Ausgleich bestrafte. Kurz vor der zweiten Pause mussten die Hausherren noch eine Unterzahlsituation überstehen, konnten das Unentschieden aber in die Kabine zu retten.
Im Schlussabschnitt taten sich beide Teams zunächst schwer, entscheidende Akzente zu setzen. Das Spiel verlagerte sich zunehmend ins Mittelfeld, ehe die Gäste aus Bad Nauheim nach dem Powerbreak spürbar das Tempo anzogen und die Initiative übernahmen. Den Weidenern merkte man nun deutlich den Kräfteverschleiß an, der durch das dezimierte Line-up unvermeidlich war. Dennoch warfen sie sich unermüdlich in jeden Schussversuch der Hessen und hielten die Partie offen. Vier Minuten vor dem Ende bot sich den Gastgebern dann die große Gelegenheit zur erneuten Führung: Fabian Voit tauchte frei vor dem Tor auf, setzte seinen Abschluss jedoch knapp neben den Kasten. Anschließend passierte nicht mehr viel und in der Overtime verwandelte Ward einen Alleingang 32 Sekunden vor dem Ende zum umjubelten 3:2-Siegtreffer.